Wertschöpfung hinkt am Land hinterher

Im Westen Österreichs wird die Wertschöpfung fast ausschließlich in den Regionen rund um die Landeshauptstädte erwirtschaftet. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Wirtschaftsstudie im Auftrag der Industriellenvereinigung (IV).

In der öffentlichen Wahrnehmung spielen in den westlichen Bundesländern Österreichs Gastronomie und Hotellerie die Hauptrollen. Bei einigen wesentlichen Wirtschaftsdaten dominieren jedoch Handel, Gewerbe und Industrie. Wertschöpfung, Beschäftigung, aber auch die Einkommen können da im Tourismus nicht mithalten, zeigt die am Montag präsentierte Studie.

Tourismuswirtschaft

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In der Wahrnehmung dominiert auf dem Land der Tourismus

„Die Industrie hat in Salzburg bei der Wertschöpfung einen Anteil von 25 Prozent. Das ist zweieinhalbmal so viel wie der Tourismus. Aber es geht uns nicht darum, Industrie gegen Tourismus auszuspielen. Beide Bereiche sind unheimlich wichtig und können gut nebeneinander existieren“, betont Peter Unterkofler, Präsident der IV in Salzburg.

„Beide Wirtschaftsbereiche profitieren voneinander“

Genau gleich wie Unterkofler sieht es auch Christian Helmenstein, Autor der IV-Studie. "Es gibt keinen Widerspruch zwischen einer florierenden Industrie und einer attraktiven Tourismuslandschaft. Wir beobachten in allen drei westlichen Bundesländern, dass die Industrie deutlich stärker ist als die Tourismuswirtschaft.

Industrie

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In der Industrie liegt die Wertschöpfung aber höher

Aber natürlich profitiert die Industrie beispielsweise vom Bau touristischer Projekte. Umgekehrt profitiert der Tourismus von der Industrie, wenn man etwa an Geschäftsreisen denkt", sagt Helmenstein.

Wertschöpfung in Landbezirken hinkt hinterher

Eines der zentralen Ergebnisse der Studie zeigt eine Animation, in der die Wertschöpfung in den Gemeinden dargestellt wird. Die Säulen im Raum Salzburg, Innsbruck und im Vorarlberger Rheintal wachsen enorm in die Höhe, die übrigen Regionen hinken deutlich hinterher.

Wertschöpfung um die Landeshauptstädte höher

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Durch die Konzentration der Industrie rund um die Landeshauptstädte hinken die ländlichen Regionen bei der Wertschöpfung hinerher

In den wirtschaftlich starken Regionen steigt dadurch allerdings der Konkurrenzkampf - auch auf dem Arbeitsmarkt. Hier gilt etwa Fachkräftemangel als eine der wichtigsten Wirtschaftsbremsen. „In der momentanen Phase der Hochkonjunktur müssen viele Unternehmen Aufträge ablehnen, weil sie nicht genug Arbeitskräfte finden, um diese Aufträge auch bearbeiten zu können. Und da geht uns wirklich viel Wertschöpfung verloren“, beklagt IV-Präsident Unterkofler. In Westösterreich ist der Fachkräftemangel im Bundesländervergleich am größten. Ein Ende dieser Durststrecke ist derzeit nicht in Sicht.

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Landbezirke mit weniger Wertschöpfung

Im Westen Österreichs hinken die ländlichen Regionen bei der Wertschöpfung hinterher. Die Industrie, die eine höhere Wertschöpfung hat, ist um die Landeshauptstädte konzentriert.

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