ÖBB: Mehr Rücksicht auf Beeinträchtigte
Getestet werden Situationen aus dem Alltag beeinträchtigter Menschen. Lehrlinge der ÖBB müssen sich beispielweise mit komplett lichtundurchlässigen Brillen auf ihre restlichen Sinne konzentrieren und erleben damit praktisch, welchen Herausforderungen sich Blinde jeden Tag stellen müssen. „Wir sind ja naturgemäß keine Autofahrer, nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel und auch die ÖBB und jeder, der schon einmal in die Rolle eines Blinden geschlüpft ist - der erkennt dann auch ein bisschen die Probleme. Man schärft die Sinne“, sagte Josef Schinwald, Obmann des Salzburger Blindenverbands.
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Besser auf Probleme eingehen
Für die Lehrlinge sei es wichtig, ein Gefühl für Menschen mit Einschränkung zu bekommen, die man sonst im Alltag gar nicht erkennen würde. „Genau mit diesem Gefühl können unsere Lehrlinge künftig in ihrem Arbeitsleben auf diese Probleme eingehen und dann auch Lösungen finden, um für die Betroffenen das Reisen komfortabler zu machen,“ sagte ÖBB-Pressesprecher Robert Mosser.
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Sensibilität für Arbeitsalltag
ÖBB und Blindenverband veranstalteten am Montag ein gemeinsames Frühstück im Dunkeln. Dabei war auch Geschick gefragt, schilderte Lehrling Stefan Althuber. „Man kann sich schon in die Lage versetzen - aber: Hut ab vor allen, die nichts sehen.“ Diese Sensibilität für beeinträchtigte Menschen soll auch im Arbeitsalltag berücksichtigt werden. Denn schließlich lauern Gefahren überall. „Falls ich einen blinden Menschen sehe, dann weiße ich darauf hin, wie er am Bahnhof von den Rillen wegkommt - und das er nicht auf die Gleise fällt“, sagte Lehrling Aldin Kesetovic.
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ÖBB-Initiative für Beeinträchtigte
Die ÖBB wollen in ganz Österreich die Barrierefreiheit verbessern. Seit Jahren gibt es dazu Veranstaltungen mit Betroffenen.
Ausbau auf Flachgauer Bahnhöfen
Am Bahnhof Bad Vigaun (Tennengau) verbesserte die ÖBB die Barrierefreiheit bereits im Vorjahr. „Dort haben wir ein taktiles Leitsystem und neue Anzeigen installiert und für sehbehinderte Menschen das Lautsprechersystem verbessert. Ziel ist, dass sich alle wohl fühlen“, sagte Robert Mosser. Geplant sind nun weitere Ausbaumaßnahmen an den Bahnhöfen Neumarkt-Köstendorf und Steindorf bei Straßwalchen (Flachgau).
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