Haft für gewalttätigen 16-Jährigen

Ein jugendlicher Türke ist Montagnachmittag beim Landesgericht wegen absichtlich schwerer Körperverletzung, gefährlicher Drohung und schwerer Sachbeschädigung zu 15 Monaten Haft verurteilt worden, davon fünf unbedingt. Diese hat er schon abgesessen.

Das Urteil ist rechtskräftig. Der geständige Bursch im Alter von 16 Jahren, der in Saalfelden (Pinzgau) wohnt, hat den unbedingten Strafanteil bereits in der U-Haft verbüßt. Deshalb durfte er Montag nach dem Prozess nach Hause gehen. Für den bedingten Strafanteil wurde vom Gericht am Montag eine Probezeit von drei Jahren ausgesprochen.

Auflagen des Gerichtes

„Mildernd wog das umfassende Geständnis, die bisherige Unbescholtenheit und der Umstand, dass es teilweise bei der Tatbegehung beim Versuch geblieben ist“, sagte Peter Egger, Sprecher des Landesgerichtes Salzburg. Der Angeklagte muss einer gerichtlichen Weisung zufolge in seiner Probezeit ein Anti-Gewalt-Training absolvieren, sich in psychotherapeutische Behandlung begeben und einen Lehrberuf ergreifen.

Was bisher geschah

Der 16-Jährige und seine Kontrahenten sind vergangenen August in Saalfelden (Pinzgau) nach einer langen Reihe gegenseitiger Beleidigungen im Netz dann im realen Leben zusammengekommen. Es sollte eine Aussprache sein, doch es kam laut Ermittlern zur Schlägerei. Seine Gegner hätten ihn zuerst attackiert, mit dem gezückten Messer habe er verhindert, dass sie ihn noch mehr verletzen, sagte der Türke vor Gericht. Er habe keine gezielten Stichbewegungen gegen einen Körper gemacht. Er sei also nicht schuldig, was die versuchte Körperverletzung betrifft.

Video beim Schießtraining

Zugegeben hat der 16-Jährige hingegen, dass er ein Internet-Video von sich selbst beim Schießtraining verschickt hat, um andere abzuschrecken. Das Video zeigt ihn beim Abfeuern einer Schreckschusspistole. Es sei aber auch nicht ernsthaft gemeint gewesen, so der Verdächtige. Er habe die anderen nur abschrecken wollen, um in Ruhe gelassen zu werden.