Appell gegen Geschäftsöffnung am 24. Dezember

Unternehmer sollten heuer am 24. Dezember ihre Geschäfte geschlossen lassen, auch wenn die Öffnung rechtlich möglich sei, fordert die Katholische Aktion. In beinahe der Hälfte der Salzburger Gemeinden dürfen die Geschäfte öffnen.

52 von 119 Gemeinden im Land Salzburg sind als Tourismusorte eingetragen - und damit dürfen dort auch am Sonntag in der Urlaubssaison die Geschäfte öffnen. Dieselbe Ausnahme gilt auch für Lebensmittelhändler in der Salzburger Altstadt und beim Salzburger Hauptbahnhof. Am Sonntag könnten die Mitarbeiter zwischen 8.00 und 18.00 Uhr für vier Stunden zum Arbeiten eingeteilt werden, so Johann Peter Höflmaier von der Sparte Handel in der Salzburger Wirtschaftskammer: „Die Kammer empfiehlt aber, nur bis 14.00 Uhr offen zu halten“, sagte er den „Salzburger Nachrichten“ („SN“).

„Einkäufe lassen sich bis 23. Dezember erledigen“

Elisabeth Mayer, Präsidentin der Katholischen Aktion der Erzdiözese Salzburg, appelliert hingegen, die Geschäfte am 24. Dezember überhaupt geschlossen zu lassen: „Beim Sonntag, auf den heuer der Heilige Abend fällt, gilt es, einen Dammbruch zu verhindern und den Familien der Handelsangestellten ein weniger hektisches Weihnachtsfest zu ermöglichen“, so Mayer. „Weihnachtseinkäufe lassen sich ohne Probleme bis zum 23. Dezember erledigen. Der 24. Dezember, der nur alle acht Jahre auf einen Sonntag fällt, wäre heuer eine Chance, sich ohne Last-Minute-Einkäufe auf das Weihnachtsfest einzustimmen.“

Kunden beim Bezahlen an der Supermarkt Kassa

ORF.at/Zita Klimek

Auch wenn es in 52 von 119 Salzburger Gemeinden rechtlich möglich ist, sollten die Geschäfte am 24. Dezember zu bleiben, so die Katholische Aktion

Dem Protest der Katholischen Aktion schloss sich Montagvormittag auch die Landes-FPÖ an: Sie halte eine Geschäfsöffnung am 24. Dezember für „nicht-notwendig“, betonte Landesobfrau Marlene Svazek. Schließlich gebe es im Advent ohnehin längere Öffnungszeiten und Late-Night-Shopping-Aktionen.

Sonntag in Tourismusorten umsatzstärkster Tag

Doch Kaufleute wie Henrik Schrümpf aus Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) haben auch handfeste praktische Gründe aufzusperren: Viele Gäste seien gewohnt, dass Supermärkte am Sonntag geöffnet haben, so Schrümpf zu den „SN“. Zudem kämen auch viele Touristen an dem Tag an - so sei der Sonntag in der Saison der umsatzstärkste Tag der Woche. Er hält seine zwei Supermärkte am 24. Dezember von 8.00 bis 12.00 Uhr offen - auch wenn er von zahlreichen Facebook-Postings wisse, die zum Boykott aufrufen.

Die großen Handelsketten handhaben das Thema unterschiedlich: Spar und Hofer sperren in den Tourismusorten auf. Im REWE-Konzern bleiben Merkur und Penny geschlossen, die Billa-Geschäfte in touristischen Zentren und an Verkehrsknotenpunkten öffnen hingegen. Lidl hat am 24. Dezember generell zu.

AK: 24. Dezember „kein gesetzlicher Feiertag“

Rechtlich gesehen können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Supermärkten kaum gegen die Sonntagsarbeit am 24. Dezember wehren, so Peter Eckel von der Salzburger Arbeiterkammer. Der Heilige Abend sei „kein gesetzlicher Feiertag“. Wer eingeteilt werde, der müsse auch arbeiten: „Der Dienstnehmer hat kein Entscheidungsrecht, wenn Sonntagsarbeit im Dienstvertrag vereinbart wurde.“ Allerdings sei die Arbeit an Sonn- und Feiertagen deutlich besser bezahlt.

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