Günstiger Wohnen nur über billigere Gründe

Wohnen in Salzburg müsse viel preisgünstiger werden, fordern Gemeindepolitiker und gemeinnützige Bauträger. Bei einer Fachtagung wurde diskutiert, wie die extrem hohen Grund- und Baupreise gedämpft werden könnten.

Salzburg ist im bundesweiten Vergleich ein besonders teures Pflaster. Das wurde bei dieser Fachtagung einmal mehr deutlich. Experten fordern unter anderem die „Aktivierung“ von mehr Bauland und nehmen dabei die Gemeinden in die Pflicht. Vielerorts gebe es braches Bauland, mit dem offenbar auch spekuliert werde, wie Kritiker sagen.

Hoffen auf neues Gesetz

Mit dem neuen Salzburger Raumordnungsgesetz soll nun den Besitzern vorgeschrieben werden, ihre Grundstücke tatsächlich bebauen zu lassen. Tun sie das nicht, dann werde eine Abgabe fällig, sagt Martin Huber, Geschäftsführer des Salzburger Gemeindebundes: „Das neue Gesetz ist wesentlich restriktiver und verbietet unzulässige Nutzung von Zweitwohnsitzen. Die Gemeinden können dadurch auch flexibler reagieren.“

„Nicht ganzes Haus barrierefrei machen“

Und damit sollen die Preise für Grund und Boden sinken, sagt Günther Mitterer, Präsident des Gemeindebundes: „Man muss auch die Förderungen überdenken. Es muss zum Beispiel nicht ein ganzes Haus barrierefrei sein. Man muss Mischformen finden, so würde auch das Bauen billiger.“

Wohnraum soll auch durch Verdichtung billiger werden. So werden bestehende Gebäude mit einem weiteren Geschoß aufgestockt.

So soll mehr Wohnraum entstehen, sagt die Raumplanerin Claudia Schönegger: „ Die Dichte an sich ist noch kein Gewinn. Die muss auf dem gesamten Standort funktionieren. Wenn es so dicht ist, das man keine Luft mehr bekommt, dann ist auch niemandem gedient.“

„Ohne Dämpfung bei Grundpreisen geht nichts“

Billiger Bauen reicht also nicht, finden auch gemeinnützige Bauträger und Genossenschaften. Christian Wintersteller von der GSWB sagt, die Mieten im geförderten Wohnbau seien zu 50 Prozent von den Kosten für die Baugründe bestimmt: „Wir brauchen dringend eine Dämpfung bei den Grundkosten, denn sonst helfen auch die Bemühungen bei den Baukosten nichts.“

Und daher hoffen nun viele auf das neue Raumordnungsgesetz. Es tritt am 1. Jänner 2018 in Kraft.

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ORF-Redakteurin Marina Schlager hat bei der Fachtagung für diesen TV-Bericht zugehört.