Blaue Reflektoren gegen Wildunfälle

Mehr als 300 Straßenkilometer in Salzburg werden derzeit mit neuen Wildwarngeräten ausgestattet. Es handelt sich um blaue Reflektoren. Österreichweit sind im Jahr 2016 80.000 Wildtiere nach Kollisionen mit Autos verendet.

350 Menschen wurden 2016 bei Wildunfällen verletzt, drei von ihnen starben. Eine der größten Gefahren für Autofahrer im Herbst ist der Wildwechsel - vor allem in Gebieten mit Wald-Wiesenkombination, sagt Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof. „Im Herbst wird das Futter knapp, in den höheren Lagen friert es ein. Dann weicht das Wild auf die letzten noch grünen Wiesen aus. Und deshalb gibt es um diese Jahrezeit verstärkten Wildwechsel.“

Reflektoren gegen Wildwechsel

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Der Wildwechsel gefährdert Autofahrer und Wildtiere gleichermaßen

Das bedeutet für Wild und Autofahrer gleichermaßen Gefahr. Allein im Bundesland Salzburg wurden im Jahr 2016 mehr als 1.100 tote Rehe, Hirsche und Wildschweine durch Autounfälle gemeldet, die Dunkelziffer dürfte jedoch ein Vielfaches davon betragen.

„Blaue Reflektoren, weil die das Wild nicht mag“

Alleine bei einer größeren Versicherung wurden Wildschäden an Autos von mehr als 500.000 Euro gemeldet. Deshalb sind derzeit im gesamten Bundesland Jäger unterwegs, um an Strassenrändern Wildwarner zu installieren, sagt der Landesjägermeister. „Wir verwenden schon seit dem Jahr 2007 Warnreflektoren, die aber in die Jahre gekommen sind. Viele waren kaputt oder haben nur mehr lückenhaft funktioniert. Und jetzt werden die Reflektoren auf einer Länge von 300 Kilometer erneuert.“

Reflektoren gegen Wildwechsel

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Die blauen Reflektoren sollen das Wild warnen

Nach einer Testphase hat man sich für blaue Reflektoren entschieden. Akustische Wildwarner haben sich als anfällig für Streusalz herausgestellt - für die blauen Reflektoren spreche zudem, dass es diese Farbe im Wald nicht gibt, betont Max Mayr-Melnhof. „Die Scheinwerfer leuchten drauf, das reflektiert das Licht dann in den Wald hinein. Blaue Reflektoren haben wir gewählt, weil erwiesen ist, dass die das Wild nicht mag. So bleibt es entweder stehen oder flüchtet zurück in den Wald.“

„Bei Unfall sofort die Polizei verständigen“

Sollte es dennoch zu einem Wildunfall kommen, dann gelte eine klare Regel, ergänzt Mayr-Melnhof. „Man sollte das Wildtier keinesfalls angreifen oder gar ins Auto reinladen oder zu einem Tierarzt bringen. Man sollte stehenbleiben, Warnblinkanlage einschalten und Pannendreieck aufstellen, selbst die Warnweste anziehen und sofort die Polizei verständigen.“

Reflektoren gegen Wildwechsel

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Bei einem Wildunfall sollte man sofort die Polizei verständigen

Alles andere gilt als Fahrerflucht. In die neuen Wildwarnreflektoren wurden knapp 60.000 Euro Euro investiert. Diese Kosten teilen sich eine Versicherung, das Land und die Salzburger Jägerschaft.

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Blaue Reflektoren gegen Wildunfälle

Mehr als 300 Straßenkilometer in Salzburg werden derzeit mit neuen Wildwarngeräten ausgestattet. Es handelt sich um blaue Reflektoren. Sie sollen das Wild vor Autos warnen.