Marionettentheater kämpft ums Überleben

Das Salzburger Marionettentheater kämpft ums finanzielle Überleben. Zwar zählt es zum immateriellen Weltkulturerbe, doch die Einnahmen durch Kartenverkauf und Tourneen reichen für den Betrieb nicht mehr aus.

Das Theater erhält keine regelmäßigen Subventionen von Stadt und Land, sondern nur projektbezogene Unterstützung und ist mittlerweile auf Gastveranstaltungen und Sponsoren angewiesen.

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Auf der Bühne des Marionettentheaters geht es meist turbulent zu. Aber auch hinter der Bühne wird gekämpft, und zwar ums finanzielle Überleben, bestätigt Barbara Heuberger, Geschäftsführerin des Salzburger Marionettentheaters.

Geschäftsführerin: „Kämpfe wie ein Löwe“

„Ich kämpfe nach wie vor wie ein Löwe dafür, mich umzusehen, wo wir aus eigener Kraft noch Geld auftreiben können, damit wir das überstehen. Aber ich glaube, wir brauchen auch Hilfe“, betont Heuberger.

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„Ich kämpfe wie ein Löwe“, sagt Geschäftsführerin Barbara Heuberger

Hilfeleistung gewähren etwa die Mitglieder der Notariatskammer, die ihre Unternehmergespräche im Marionettentheater veranstalten. Auf diese Weise fließen immer wieder Mieteinnahmen in die Kasse des Marionettentheaters.

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Am Marionettentheater ziehen die Puppenspieler die Fäden

„Ich sehe es als wichtige Aufgabe, solchen Kultureinrichtungen auch in der Form Unterstützung zu gewähren, dass man seine Leute hierher bringt - einerseits, damit Einnahmen erzielt werden können, andrerseits aber auch, um den Menschen diese wertvollen Einrichtungen näherzubringen“, sagt Claus Spruzina, Präsident der Notariatskammer in Salzburg.

Crowdfunding-Versuch für 20.000 Euro schlug fehl

Die Bühnenausstattung für das Stück „Der kleine Prinz“ versuchte die Chefin des Marionettentheaters mit einer Crowdfunding-Aktion zu finanzieren.

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Eine Crowdfunding-Aktion für „Der kleine Prinz“ ist fehlgeschlagen

Doch es ist nicht gelungen, ausreichend Spender im Netz zu finden, bedauert Geschäftsführerin Barbara Heuberger. „Vielleicht war auch die Summe zu hoch. Ich habe 20.000 Euro angesetzt. Vielleicht muss man bescheidener sein.“

„Bräuchten 20 Prozent als Subvention“

Die Stadt Salzburg und Tourismusverband unterstützen das Theater immer nur für bestimmte Projekte. Dringend benötigt würden aber regelmäßige Subventionen, betont Heuberger.

„Wenn wir 20 Prozent unseres Budgets als Subvention bekämen, dann würden wir es locker schaffen - und zwar so schaffen, dass wir auch neue Produktionen planen können.“ Künftig wird man den Puppenspielern bei der Arbeit zusehen können. Auf diese Weise versucht man, mehr Publikum anzusprechen und mehr Karten zu verkaufen.

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