Streifenhörnchen als Haustier

Nina Wolf aus Anthering (Flachgau) hält mit großer Begeisterung ein Streifenhörnchen als Haustier - auch wenn es nicht besonders anschmiegsam ist. Es wird zudem ein „Einzelstück“ bleiben: Die Tiere dürfen nicht mehr gezüchtet werden.

Seit Frühjahr 2016 teilt Nina Wolf ihre Wohnung mit dem Streifenhörnchen „Elly“. Sie war Hundebesitzerin, nach dem Tod des geliebten Vierbeiners wohnt jetzt das Nagetier unter ihrem Dach. An den Erstkontakt erinnert sich Nina Wolf noch genau: „Da war das Streifenhörnchen 14 Tage im Käfig und ist nur in der Nacht herausgekommen. Erst nach drei, vier Wochen ist es einmal tagsüber herausgekommen. Und es hat ungefähr zwei Monate gebraucht, bis es was von der Hand genommen hat. So sind wird uns ‚nähergekommen‘.“

Allerdings: In die Hand nehmen und streicheln, das funktioniert nicht. „Elly ist leider nicht sehr kuschelig und auch nicht sehr freundlich“, schildert Nina Wolf. „Sie sieht mich weder als Mutter noch als Partner, der ihr etwas zu essen gibt. Ich glaube, dass sie einfach akzeptiert, dass ich da bin. Sie ist und bleibt wirklich ein Wildtier.“

Mittlerweile Zuchtverbot in der gesamten EU

Gekauft wurde das Streifenhörnchen in Freilassing (Bayern). Ein schlechtes Gewissen, mit einem Wildtier zu leben, hat Nina Wolf aber nicht: „Die Elly wäre nicht da, wenn sie nicht gezüchtet worden wäre. Seit Sommer vorigen Jahres gibt es das Verbot, dass die Streifenhörnchen nicht mehr gezüchtet werden dürfen. Aber ich habe sie ja nicht bestellt, sondern die war da. Die Zoohandlung hat sechs gehabt - und eines war noch relativ lange da drinnen. So lange sie da ist, hat sie eine Freude. Sie wird anscheinend sieben Jahre alt.“

Das Zuchtverbot für die Nager besteht EU-weit. Zusammen mit 36 anderen Tier- und Pflanzenarten wurden die Streifenhörnchen auf eine „schwarze Liste“ gesetzt, weil sie durch ihre Ausbreitung in Europa die heimische Artenvielfalt gefährden können.

Nina Wolf sucht zum Teil im Wald nach Futter

Die Pflege des Hörnchens zu Haus ist aufwendig, beschreibt Nina Wolf. Als Streifenhörnchen-Besitzer müsse man geduldig sein: „Du gehst durch den Wald und suchst etwas für dein Hörnchen. Du passt in der Wohnung auf, dass nichts passiert, dass du keine Putzmittel verwendest, die gesundheitsgefährdend sind.“ Nüsse, Obst wie Apfelstücke oder Weintrauben, Granatapfelkerne, aber auch Mehlwürmer und hin und wieder eine Heuschrecke fressen Streifenhörnchen besonders gerne.

Dafür sind die kleinen Nager von Natur aus sehr reinliche Tiere. Streifenhörnchen sind unermüdlich damit beschäftigt, ihr Fell zu pflegen und sauber zu halten. Und für das kleine oder große Geschäft „hat sie ein eigenes Gefäß. Und wenn das nicht da ist, dann geht sie wirklich in die Abwasch“, schildert Wolf. „Da setzt sie sich zum Abfluss und dann kommt sie wieder heraus.“

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Streifenhörnchen als exotisches Haustier

Nina Wolf aus Anthering hält seit einem Jahr ein Streifenhörnchen als Haustier - auch wenn mittlerweile die Nachzucht verboten ist.

„Sie hört auf den Namen“

Und das Streifenhörnchen Elly hört hin und wieder auf seinen eigenen Namen - da ist sich Nina Wolf sicher: „Wenn ich alleine bin und wenn’s ganz ruhig ist und wenn sie konzentriert ist - so kommt es mir vor -, dann hört sie auf den Namen.“