Polizisten gebissen: Haft für Hepatitis-C-Erkrankte

Am Landesgericht ist am Montag eine Frau mit der Leberkrankheit Hepatitis-C zu 15 Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Die 31-jährige biss einen Polizisten und gefährdete ihn wegen ihrer Krankheit vorsätzlich.

Die angeklagte Salzburgerin attackierte nach einem Ladendiebstahl Ende Februar einen 28-jährigen Polizisten, kratzte diesen blutig und biss ihn in die Wunde. Die Frau wusste um ihre Hepatitis-C-Erkrankung und soll den Beamten zuvor auch darüber informiert haben, trotzdem biss sie in die offene Wunde und gefährdete dadurch die Gesundheit des Polizisten - mehr dazu in: Hepatitis-C-Kranke beißt und kratzt Polizisten (salzburg.ORF.at; 21.2.2017).

15 Monate teilbedingte Haft für Angeklagte

Die 31-jährige Salzburgerin wurde am Montag zu 15 Monaten teilbedingter Haft verurteilt. Fünf Monate muss die Frau tatsächlich hinter Gitter verbringen. Zudem muss sie dem 28-jährigen Polizisten 500 Euro Schmerzensgeld zahlen. Der betroffene Beamte dürfte sich laut dem Ergebnis zweier medizinischer Tests beim Biss durch die Hepatitis-C-Erkrankte nicht mit der Leberentzündung angesteckt haben. Der Salzburgerin war bei der Straftat bewusst, dass sie die chronische Lebererkrankung hat, trotzdem biss sie den Polizisten bei ihrer Festnahme.

Hepatitis-C ist eine meist lebenslange Erkrankung. Die Viren befallen ständig neue Leberzellen, diese sterben in der Folge ab und werden zu Narbengewebe. Durch die Vernarbungen wird das eineinhalb Kilo schwere Organ schlechter durchblutet und allmählich zerstört. In Österreich sind laut Gesundheitsministerium rund 80.000 Menschen an Hepatitis C erkrankt.