Neues Bauen auf abgenutzten Gebäuden

Abgenutzte Bauten nicht mehr abreißen, sondern Neues und Modernes drauf- oder dazubauen. Das ist neues Motto bei Bauträgern und Architekten - nicht nur in Salzburg. Lebensräume und Plätze sollen dadurch besser genutzt werden.

Pädagogische Hochschule

ORF

Auch die ehemalige Pädak, die heutige Pädagogische Hochschule, soll auf diese Art renoviert werden

Im Salzburger Stadtteil Liefering gibt es ein Projekt, das diesen Wandel im Bauwesen spektakulär illustriert. Direkt an der Münchener Bundesstraße will die Unternehmensgruppe Prisma auf relativ wenig Platz viel entstehen lassen.

Altes nutzen, Neues draufbauen

Drei mehrgeschoßige Bürobauten sind geplant, sagt Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste): „Wir werden dort einen Dreiklang bekommen, ein Gebäude dreigeschoßig, eines viergeschoßig, eines achtgeschoßig. An diesem markanten Punkt, wo die Lieferinger Hauptstraße und die Münchner Bundesstraße zusammenlaufen, ist es die richtige Stelle für ein etwas höheres Haus.“

Die Natur soll bei diesem Gebäudekomplex nicht zu kurz kommen, so der Grünpolitiker: „Es gibt den Lieferinger Mühlbach, der derzeit verrohrt ist und unter dem Gebäude durchfließt. Der wird an den Rand des Geländes verlegt und geöffnet. Dadurch ist er erlebbar, eine zusätzliche Qualität bei diesen Plänen.“

2018 könnte mit dem Bau begonnen werden, falls die Genehmigungsverfahren planmäßig laufen. 20 Millionen Euro sollen investiert werden. Die Bank soll dann Hauptgebäude des neuen Ensembles wieder einziehen.

BMW Group mit innovativen Plänen

Ein weiteres Projekt ist ähnlich konzipiert. Bei der BMW Group in Salzburg-Maxglan steht dem Neubau nichts mehr im Weg. Die Lagerhalle wird für gut 30 Millionen Euro zu einem Büro und Trainingszentrum umgebaut. Es wird genutzt, was schon steht, sagt Walter Angonese, Chef des Gestaltungsbeirates: „Es kommen immer mehr Überlegungen bei Bauträgern auf, dass nicht immer alles abgerissen werden muss. Was kann man mit bestehenden Bauten machen? Das wird immer öfter überlegt.“

Pädagogische Hochschule mit neuem Kleid

Auch die Immobiliengesellschaft des Bundes will die in die Jahre gekommene Pädagogische Hochschule – die frühere PÄDAK - in Salzburg Nonntal nicht abreißen. Die Gebäude aus den 1970ern bleiben stehen, werden saniert und bekommen eine neue Fassade.

Auf dem Nachbargrundstück soll ein Zubau entstehen. Dort wird die neue Praxisvolkschule untergebracht, an der angehende Lehrer ihre Schulpraktika absolvieren können. Sie war bisher im alten Gebäude. Der Baubeginn ist für Herbst geplant.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Nicht immer alles abreißen

ORF-Redakteurin Christine Hackenbuchner hat sich über die neuesten Trends des Städtebaues erkundigt.