Polizei erhöht Präsenz am Christkindlmarkt

Nach dem vermuteten Attentat auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin Montagabend wird auch am Salzburger Christkindlmarkt mehr Polizei postiert. Allerdings: „100-prozentigen Schutz wird es nicht geben“, sagte Christkindlmarkt-Obmann Wolfgang Haider.

Die Salzburger Polizei hat nach dem Anschlag in Berlin ihre Präsenz an neuralgischen Punkten erhöht. Wie Polizeisprecher Michael Rausch sagte, seien verstärkt Beamte uniformiert und in Zivil im Einsatz: „Zudem stehen wir in Kontakt mit Veranstaltern und Veranstaltungsbehörden betreffend der Sicherheitskonzepte. Diese werden nun noch einmal überprüft.“

Besucher auf dem Salzburger Christkindlmarkt am Residenzplatz

ORF

Mehr Polizei in Zivil und in Uniform soll auf dem Christkindlmarkt und anderen ‚neuralgischen Punkten‘ unterwegs sein

„Nicht bagatellisieren und nicht dramatisieren“

Grundsätzlich seien Einzeltäter aber immer möglich, „totale Sicherheit“ werde es nie geben, sagte am Dienstag Wolfgang Haider, Obmann des Christkindlmarktes. Immerhin kommen täglich zehntausende Besucher auf den Markt auf den Plätzen rund um den Salzburger Dom.

Was aber in Salzburg schwerer möglich sei, sei ein Anschlag mit einem Lkw - ähnlich wie in Nizza im Juli oder Montagabend in Berlin, betonte Haider: „Wir haben eine Pollerregelung. Das heißt, es ist schon sehr schwer, in die Innenstadt mit einem großen Fahrzeug hineinzukommen. Es gibt ein komplettes Lkw-Verbot in der Innenstadt. Ich will das jetzt nicht abschwächen, aber man muss es nicht dramatisieren und auch nicht bagatellisieren. Ein Anschlag in dieser Form wäre aber in Salzburg sehr schwer denkbar, weil das sehr schwer erreichbar wäre mit schweren Fahrzeugen“, sagt Haider Dienstagfrüh.

„Einlasskontrollen kein Thema“

Vorsichtmaßnahmen, wie etwa Einlasskontrollen, seien am Christkindlmarkt aber kein Thema. Er habe sich das am Oktoberfest in München angeschaut, sei aber zum Schluss gekommen: „Wenn jemand das vorhat zu umgehen, dann ist das relativ einfach, mit einfachen Mitteln. Taschen und Rucksäcke sind leicht zu platzieren. Wenn jemand eine Einzelaktion startet, wird es immer schwierig sein, das zu verhindern,“ sagt Wolfgang Haider. Die Besucher können sich in Salzburg sicher fühlen, weil man Maßnahmen gesetzt hätte, sagte Haider.

Dennoch lasse sich Salzburg nicht mit deutschen Großstädten vergleichen, das Publikum sei ein anderes und auch der Zugang zum Christkindlmarkt sei nicht so offen wie etwa in Berlin, ergänzte Haider.

Sicherheit auf Christkindlmärkten

Nach dem Anschlag in Berlin sind die Sicherheitsorkehrungen am Salzburger Christkindlmarkt erhöht worden.

Innenminister: Erhöhte Polizeipräsenz

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat am Montag die Landespolizeidirektion angewiesen, auf öffentlichen Plätzen erhöhte Präsenz zu zeigen. Auch in Salzburg werde die Präsenz an sichtbaren und nicht-sichtbaren Beamten verstärkt werden - mehr dazu in: Sobotka ruft Polizei zu erhöhter Wachsamkeit auf (news.ORF.at; 20.12.2016)

Mit dem Polizeieinsatz in einem Flüchtlingsquartier in Fuschl (Flachgau) Montagabend gebe es aber keine Verbindung, sagte der Innenminister Montagfrüh - mehr dazu in: Fuschl: Polizeieinsatz wegen Anschlagplan? (salzburg.ORF.at; 19.12.2016)

Mutmaßliches Attentat in Berlin

Montagabend raste ein Lkw in einen Weihnachtmarkt in Berlin. Dabei kamen zwölf Menschen ums Leben. "Alle polizeilichen Maßnahmen zu dem vermutlich terroristischen Anschlag am Breitscheidplatz laufen mit Hochdruck und der nötigen Sorgfalt“, twitterte die Deutsche Polizei Dienstagfrüh - mehr dazu in: Lkw-Todesfahrt in Berlin: Polizei geht von Anschlag aus (news.ORF.at; 19.12.2016).

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