Leere Asylquartiere belasten Budgets

Leerstehende oder nicht ausgelastete Asylquartiere belasten viele Institutionen, weil der Bund nun weniger zahlt. Wenn weniger Asylwerber kommen, dann trifft das auch Einkünfte von Sozial-Organisationen, die Unterkünfte bereitstellen.

Betroffen sind Rotes Kreuz, Caritas, Diakonie, Jugend am Werk und andere Institutionen sowie private Vermieter von Asylheimen. Das Rote Kreuz hat seit dem Höhepunkt der Asylkrise besonders viel Geld aufgewendet. Seit Beginn des großen Flüchtlingsstroms vor einem Jahr hat es zehn Häuser aus Holz errichten lassen - sechs an der Alpenstraße, zwei in Tamsweg (Lungau) sowie zwei in Seekirchen (Flachgau). Jedes kostet 550.000 Euro, macht in Summe eine Investition von 5,5 Mio. Euro.

Holzhäuser für Flüchtlinge in Seekirchen

ORF

Die teils leeren Quartiere belasten Budgets, weil Taggelder aus Steuer- bzw. Bundesmitteln ausbleiben

Die Holzhäuser sind mobil, können auch abgebaut und anderswo aufgestellt werden. Insgesamt hat das Rote Kreuz dafür schon fünfeinhalb Millionen Euro ausgegeben, sagt Geschäftsführerin Sabine Kornberger-Scheuch. Auf diesen Schulden würde die Rettungsorganisation zwar nicht sitzen bleiben, denn das Land habe sich verpflichtet, die Häuser zu kaufen - allerdings nur dann, wenn keine Asylwerber mehr darin wohnen, so Kornberger-Scheuch.

Taggeld für 150 Plätze fehlt Rotem Kreuz

Solange die Häuser noch für Asylwerber gebraucht werden, bezahlt das Rote Kreuz vom Taggeld die Baukredite zurück und entlohnt die Betreuer. Das sind 21 Euro pro Flüchtling. Weil an der Alpenstraße derzeit 40 Plätze frei sind, entgeht dem Roten Kreuz dieses Geld. Dazu kommt noch der Entfall der 150 Asylplätze im bereits geschlossenen Quartier in Abtenau (Tennengau). Zuletzt wurden Asylwerber aus dem Heim in Böckstein bei Bad Gastein an die Alpenstraße verlegt, nachdem das Gasteiner Heim vom Land beanstandet worden war.

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Wirtschaftsfaktor Asylquartiere

ORF-Redakteurin Romy Seidl hat sich in der Landespolitik umgehört, wie mit diesen großen Beträgen und der Lage umgegangen werden soll.

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