Milchpreis: Bauern stellen auf „bio“ um

Weil der Milchpreis im Keller ist, steigen viele Salzburger Bauern auf „bio“ um. 150 Milchbauern im Land sind zur Zeit dabei, ihren Betrieb umzustellen. Denn für Bio-Milch gibt es immer noch rund 18 Cent mehr pro Liter.

Ab Juni senkt die Salzburg Milch wieder die Preise am Markt. Für Biomilch erhalten die Bauern rund 39 Cent pro Kilogramm, für konventionelle Milch rund 27 Cent. In Salzburg gibt es rund 3.900 Milchbauern. Jeder zweite von ihnen führt seinen Hof schon jetzt als Bio-Betrieb.

Der Umstieg auf „bio“ lässt die Bauern hoffen, denn in diesem Segment liegt der Milchpreis noch immer deutlich höher als bei der konventionell erzeugten Milch. Vor allem Deutschland ist ein riesiger Markt und kauft zwei Drittel der benötigten Bio-Milch aus dem Ausland. 150 Salzburger Bauern stellen derzeit auf Bio um. Im Vergleich zu früheren Jahren sind das viele, sagte Milchbauer Alois Neumayr aus Leogang (Pinzgau). „Man muss sehen, was der Markt bringt. Momentan ist es relativ schwierig, weil wir nicht die Produktionsmöglichkeiten haben, um zu steigern.“ Deswegen habe man sich für die Bio-Lanwirtschaft entschieden, erklärte Neumayr.

Ein Drittel mehr Geld für Bio-Milch

Wer seinen Bauernhof als Bio-Betrieb führt, erhält derzeit um ein Drittel mehr Geld für die produzierte Milch. Auch unter den Bauern wird der Ton rauer, der Konkurrenzdruck wächst. Bio-Bauern müssen strenge Auflagen bei Futter und Dünger einhalten, ihre Ställe müssen großzügiger sein, dafür erhalten sie mehr Förderungen.

Manche befürchten, dass zunehmend auch die riesigen Produzenten im Ausland auf Bio umstellen könten, erklärte Sebastian Herzog, Salzburger Obmann von Bio Austria. „Wir sehen keinen Grund zur Panik. Für große Betriebe ist es deutlich schwerer umzustellen.“ Die „Umstellungsbewegungen“ seien schon wieder abgeflacht. Denn einen Betrieb mit tausenden Kühen umzustellen sei viel schwieriger, als einen Salzburger Betrieb mit durchschnittlich 17 Kühen.

Bio-Schiene bringt generell mehr

Vor der Öffnung des Milchmarktes in der EU glaubten viele Bauern, dass sie mit großen Milchmengen besser überleben können. Derzeit zeigt sich eher, dass die Bio-Schiene wegen der hohen Nachfrage noch immer bessere Erträge bringt.