Neonazi-Serientaten: Fünf Jahre Haft

Fünf Jahre Haft - so lautet das Urteil gegen einen Obdachlosen, der unter anderem das Euthanasie-Mahnmal beim Schloss Mirabell zerstört, mehrmals das NS-Widerstandsdenkmal beim Kommunalfriedhof sowie Stolpersteine in der Stadt vielfach beschmiert hat.

Die Anklage wirft dem Obdachlosen insgesamt 53 Fälle nationalsozialistisch motivierter Sachbeschädigung vor. Der 40-Jährige zerstörte das gläserne Euthanasie-Mahnmal neben dem Schloss Mirabell, das Nazi-Widerstandsdenkmal am Kommunalfriedhof beschmierte der 40-Jährige mehrmals mit schwarzer Farbe. Er beschmierte außerdem Stolpersteine, kritzelte Nazi-Symbole an öffentliche Plätze, Schulen und Parteigebäude und zerschlug die Fensterscheiben beim Integrationsfonds.

Zerstörtes Euthanasie Mahnmal in der Stadt Salzburg

ORF

„Bin frustriert gewesen“

Vor Gericht sagt der gebürtige Deutsche mit österreichischer Staatsbürgerschaft, er sei „frustriert“ gewesen, weil er als Obdachloser keinen Schlafplatz erhalten habe. Auch die Caritas habe ihn abgewiesen, schildert sein Verfahrenshelfer Jörg Dostal. Sein Mandant hatte großen Groll gegen den Staat, sei aber kein Neonazi, so Dostal. Der Angeklagte nahm das Urteil von fünf Jahren Haft an. Der Staatsanwalt legte Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung ein. Ihm ist das Urteil zu mild. Es ist noch nicht rechtskräftig.

Links: