Asylwerber-Großquartier öffnet Ende März

Das erste Großquartier des Landes Salzburg für Asylwerber in Salzburg-Kasern öffnet am 30. März. Es wird in mehreren Etappen von den insgesamt 246 Bewohnern bezogen, sagt Michael König, Geschäftsführer der Diakonie Salzburg.

Das Diakoniewerk betreibt die Unterkunft. Derzeit wird das ehemalige Industrieareal mit zwei großen Hallen an der Straniakstraße in 13 Wohneinheiten für jeweils bis zu 18 Menschen umgebaut. Der Umbau wird vom Land bezahlt, 1,5 Millionen Euro werden dafür investiert.

In die ehemaligen Lagerhallen kommen auch Besprechungs- und Aufenthaltsräume, um dort Sprachkurse abhalten zu können. Jede Wohngemeinschaft wird von einem Team an Freiwilligen betreut, die beim Erlernen der Sprache, beim Bewältigen des Alltags und bei der Freizeitgestaltung helfen. „Der große Vorteil ist, dass es hier nicht zu einer Anonymisierung kommen wird“, sagte König. „Die Ehrenamtlichen gehen nicht in ein Großquartier, sondern nur in eine Gruppe, wo sie zugeteilt sind. Und diese Menschen können sie auch kennenlernen und mit ihnen Aktivitäten entwickeln, die für die Integration wichtig sind.“

Mit Sachspenden eingerichtet

Rund 80 interessierte Betreuer haben sich schon gemeldet, rund 100 Menschen werden benötigt. Die Qualität der Betreuung werde auch durch ein Team von 20 angestellten Mitarbeitern sichergestellt, sagte König.

Eingerichtet wird das Quartier vor allem mit Sachspenden. Die Unterkunft werde kein reines Männerquartier, betonte der Diakonie-Geschäftsführer: Die Bewohner würden sich selbst versorgen und die Räumlichkeiten selbst putzen: „Das ist wichtig für die Tagesstruktur“.

Anrainer kündigten schon Demo an

Die Anrainer in Kasern sind schon alarmiert: Für Freitag ist eine Demonstration gegen das Quartier geplant. Um Konflikte mit den Nachbarn hintanzuhalten, werde es in dem Quartier eine Hausordnung und genaue Informationen über Rechte und Pflichten der Bewohner geben, betonte König: „Es ist ein absolutes Rauchverbot, ein absolutes Alkoholverbot. Konflikte müssen gewaltfrei ausgetragen werden.“

Die Diakonie sei laufend in Kontakt mit Anrainervertretern und werbe um Verständnis: „Wir sind in einer humanitären Krisensituation. Wenn wir diese Plätze nicht schaffen, werden die Flüchtlinge obdachlos sein.“

Links:

• Größtes Asylquartier der Stadt ab März (salzburg.ORF.at; 19.1.2016)