Die Profiteure von Skiunfällen

Selten gibt es einen Schaden ohne Nutzen - so ist es auch bei Skiunfällen. Gewinner sind dabei diejenigen, die die verunglückten Pistenopfer versorgen: Unfallchirurgen, Orthopäden und Physiotherapeuten verdienen daran.

Schmale Kunstschneebänder rund um Weihnachten haben in diesem Winter zu zahlreichen folgenschweren Stürzen geführt. Für viele Wintersportler hat das direkt von der Piste in den Operationssaal geführt. „Zu Beginn der Saison waren sicherlich schwierige Verhältnisse mit Maschinenschnee, harten Pisten und Pistenrändern, die nicht durch Neuschnee abgesichert waren“, sagt Werner Aufmesser, Sportarzt in Radstadt (Pongau).

Privatklinik mit 15 Betten für verunglückte Skifahrer

Die Privatklinik in Radstadt bietet 15 Betten für verunglückte Wintersportler - von Ende November bis Ende April herrscht Hochbetrieb - wer hier behandelt werden will, sollte über eine entsprechende Versicherung verfügen.

Operation nach Skiunfall

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Nach einem schweren Skiunfall landet so mancher im Operationssaal

Ein chirurgischer Eingriff nach einem schwereren Skiunfall kostet rund 8.000 Euro. „Im Winter hat natürlich das gesamte Mitarbeiterteam Urlaubssperre, denn da laufen die Geschäfte ganz gut“, sagt Werner Aufmesser.

Großteil der Blessuren sind Knieverletzungen

Der Großteil der Blessuren, die sich Wintersportler zuziehen, sind Knieverletzungen. „Ich bin im Abschwingen über den Außenski umgekippt. Die Bindung ist nicht aufgegangen und ich habe mir das Seitenband gezerrt und den Meniskus angerissen“, schildert etwa Unfallopfer Stefan Polletin. Dies wieder zu reparieren, ist ein durchaus lohnendes Geschäft, bestätigt Harald Kiss, orthopädischer Chirurg. „Der Winter gibt uns Medizinern einiges an Arbeit auf.“

Sportarzt Werner Aufmesser in seiner Privatklinik

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Auch Sportarzt Werner Aufmesser (rechts) hat im Winter viel zu tun

Doch nicht nur Mediziner verdienen an verletzten Wintersportlern, sondern auch Physiotherapeuten. Auch Patient Martin Emesz ist auf technischem Schnee folgenreich gestürzt. „Am Anfang war ich sehr deprimiert, weil ich gewohnt bin, viel Sport zu betreiben. Ich stand dann vor der Wahl, zu operieren oder eben nicht. Meine Verletzung war aber so schwer, dass ich um eine Operation nicht herumgekommen bin“, schildert Emesz.

„Carving-Ski reagieren bei Kunstschnee agressiv“

In den vergangenen Jahren habe sich bereits abgezeichnet, dass Kunstschnee immer mehr an Bedeutung gewinnt, sagt der Sporttherapeut Wolfgang Schwertl. „Und da reagieren die Carving-Ski, die es ja schon länger gibt, für einen Normalverbraucher, sehr aggressiv. Und das ist wohl auch mit ein Grund für die vielen Verletzungen. So gesehen, profitieren natürlich auch wir von den Skiunfällen.“

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Die Profiteure von Skiunfällen

Auch bei Skiunfällen gibt es Profiteure: Es sind diejenigen, die die verunglückten Pistenopfer versorgen: Unfallchirurgen, Orthopäden und Physiotherapeuten verdienen daran.

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