Wissenspark Urstein: Weiterbau startet

Nach drei Jahren Stillstand wird seit Freitag der Wissenspark in Puch-Urstein (Tennengau) von neuen Betreibern weitergebaut. Der frühere Bauträger in Linz ist laut Kreditschützern pleite. Nun hat eine Salzburger Gesellschaft das Ruder übernommen.

Beim künftigen Wissenspark soll auch die neue Zentrale des Salzburger Hilfswerks entstehen. Das 100 Millionen Euro-Projekt Wissenspark ist ab sofort keine Bauruine mehr. Der erste Kran steht schon, nun wird die Baustelle vor Weiterführung der Arbeiten noch gereinigt. In zwei Wochen soll dann wieder betoniert werden. Im kommenden Schritt sollen vier der ursprünglich geplanten sechs Bauteile fertiggestellt werden.

Baustelle Wissenspark Puch-Urstein

ORF

Bisherige Bauruine nach jahrelangem Stillstand bei der Realisierung

Ehemaliger Emco-Bereich bleibt Rohbau

Die anderen Teile, in die eigentlich die Emco Privatklinik samt Hotel einziehen sollte, bleiben vorerst als Rohbau stehen.

Für die übrigen Teile, wo jetzt wieder gebaut wird, haben sich einige Interessenten gefunden, sagt Bauherr Franz Stiller von der Projektentwicklungsgesellschaft Sapeg: „Das ist das Salzburger Hilfswerk mit seiner Zentrale und seinen Fortbildungseinrichtungen. Wir führen auch gute Gespräche mit dem Salzburger Techno-Z. Für die anderen Bauteile führen wir noch Gespräche, habe aber noch keine fixen Abschlüsse.“

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Lokalaugenschein bei der Baustelle
Am Freitag wurden die Arbeiten an dem Zukunftsprojekt Wissenspark Urstein wieder aufgenommen.

Beton durch Hochwasser besser ausgehärtet

Durch den jahrelangen Stillstand habe die Bausubstanz des Wissenspark Urstein keinen großen Schaden gelitten, sagen die Fachleute - eher im Gegenteil. Denn in den Teilen der Tiefgarage, die unter Wasser standen, sei der Beton besonders gut ausgehärtet.

Früherer Betreiber meldet Konkurs an

Die ehemalige Projekterrichtungsgesellschaft Wissenspark Salzburg-Urstein mit Sitz in Linz hat Freitag beim Landesgericht ein Konkursverfahren beantragt. Die Passiva betragen rund 21,4 Mio. Euro, wie Creditreform und KSV in Presseaussendungen informierte. Demnach sind keine Dienstnehmer, aber rund 15 Gläubiger betroffen.

Insolvent sind die Projekterrichtungsgesellschaft Wissenspark Salzburg-Urstein B mit 5,8 Mio. Euro Passiva, die Projekterrichtungsgesellschaft Wissenspark Salzburg-Urstein C mit 3,2 Mio. Euro Passiva, D (2,6 Mio. Euro), E (5,6 Mio. Euro) und F (4,2 Mio. Euro Passiva). Die 2008 gegründeten Firmen beschäftigten sich mit der Errichtung, Vermietung und Verpachtung sowie der Bewirtschaftung, Instandhaltung und dem Management von Immobilien. Als Insolvenzursachen werden vergebliche Finanzierungs- und Umschuldungsversuche angegeben.

Was bisher geschah

Den Grundstein für den Wissenspark hatte im November 2011 der Projektinitiator Petruswerk mit Sitz in Linz gelegt. Doch im Jahr 2012 war das Petruswerk in finanzielle Schwierigkeiten geraten, der Bau wurde stillgelegt. Im Juli 2015 wurde die zur Bauruine verkommene Liegenschaft um kolportierte 18 Mio. Euro an die Salzburger Projektentwicklungs GmbH Sapeg verkauft.

Die Sapeg gehört zu 70 Prozent dem Salzburger Immobilienbüro Stiller & Hohla und zu 30 Prozent dem Hilfswerk Salzburg. Mitgetragen wird das Projekt, das in den einzelnen Bauschritten von internationalen Investoren finanziert werden soll, vom Raiffeisenverband Salzburg.

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