Festspiele 2016 mit Opern-Uraufführung

Die Salzburger Festspiele starten im Sommer 2016 mit einer Opern-Uraufführung: Am 28. Juli wird das Auftragswerk „The Exterminating Angel“ von Thomas Ades aufgeführt. Sonst ist das Programm wieder sehr vielseitig.

„The Exterminating Angel“ von Thomas Ades basiert auf dem Luis-Bunuel-Film „Der Würgeengel“ aus dem Jahr 1962. Das Werk, das am 28. Juli im Haus für Mozart uraufgeführt wird, wurde vom künstlerischen Leiter der Festspiele Sven-Eric Bechtolf als „ein Riesenprojekt“ und ein „großes Ensemblestück mit 21 Rollen“ angekündigt. Regie führt der Librettist Tom Cairns, der Komponist selbst dirigiert das ORF-Radio-Symphonieorchester Wien.

Das Direktorium der Salzburger Festspiele - Florian Wiegand (Leitung Konzert), Helga Rabl-Stadler (Festspiel-Präsidentin), Sven-Eric-Bechtolf (Leitung Schauspiel)

APA/Barbara Gindl

Konzertchef Florian Wiegand, Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler und der künstlerische Leite Sven-Eric-Bechtolf (v.l.n.r.) stellten am Donnerstag das Festspielprogramm 2016 vor

Drei Opern-Neuinszenierungen

Das Festspiel-Opernprogramm umfasst im kommenden Jahr drei Neuinszenierungen, zwei Wiederaufnahmen, eine Neueinstudierung, eine Übernahme von den Salzburger Pfingstfestspielen und drei konzertante Opern, hieß es bei der Pressekonferenz in Salzburg, bei der die „direktorialen Doppelspitze“ aus Präsidentin Helga Rabl-Stadler und dem künstlerischen Leiter Bechtolf gemeinsam das Programm vorstellten. Träume seien „kein Motto, aber eine geheime Überschrift“ des Gesamtprogramms, sagte Bechtolf.

Die zwei weiteren Opernpremieren sind die „Liebe der Danae“ von Richard Strauss im Großen Festspielhaus (Alvis Hermanis inszeniert, Franz Welser-Möst dirigiert die Wiener Philharmoniker, Krassimira Stoyanova singt die Danae, Premiere am 31. Juli) sowie - erstmals bei den Festspielen - „Faust“ von Charles Gounod (Reinhard von der Thannen übernimmt im Großen Festspielhaus Regie und Ausstattung, Alejo Perez dirigiert die Wiener Philharmoniker, Piotr Beczala singt den Faust, Premiere: 10. August).

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Festspielprogramm vorgestellt

Die Salzburger Festspiele haben am Donnerstag ihr Programm für 2016 vorgestellt - mit einer Uraufführung.

Kompletter Mozart-Da-Ponte-Zyklus auf der Bühne

Der Mozart-Da Ponte-Zyklus von Sven-Eric Bechtolf wird 2016 - laut Bechtolf - „zu mancher Freude und zu manchem Ärger“ komplett gezeigt, davon „Cosi fan tutte“ aus 2013 als szenische Neueinstudierung in der Felsenreitschule. Bei „Cosi“ dirigiert Ottavio Dantone das Mozarteumorchester Salzburg. Die beiden anderen Opern spielen die Wiener Philharmoniker (den „Don Giovanni“ dirigiert Alain Altinoglu, den „Figaro“ Dan Ettinger).

Von den Pfingstfestspielen 2016 wird Leonard Bernsteins „West Side Story“ mit Cecilia Bartoli als Maria und Norman Reinhardt als Tony übernommen. Konzertant werden Puccinis „Manon Lescaut“ (mit Anna Netrebko als Manon), die Rarität „Il templario“ von Otto Nicolai (mit Juan Diego Florez und Joyce diDonato) und Jules Massenets „Thais“ (mit Placido Domingo) aufgeführt.

Drei Neuinszenierungen auch im Schauspiel

Das „Endspiel“ von György Kurtag wird dagegen nicht als Oper aufgeführt, sondern es steht als Start auf dem Schauspiel-Programm - mit Nicholas Ofczarek als Hamm und Michael Maertens als Clov in dem Stück von Samuel Beckett. Zusätzlich werden im Schauspiel als Neuinszenierungen noch Shakespeares „Der Sturm“ (Deborah Warner inszeniert auf der Perner-Insel mit Hans-Michael Rehberg als Prospero, ab 2. August) und Thomas Bernhards „Der Ignorant und der Wahnsinnige“ gezeigt.

Gerd Heinz bringt Bernhards ehemaliges Skandal-Stück, das durch den „Salzburger Notlicht-Skandal“ für Aufsehen sorgte, im Landestheater (Premiere: 14. August) auf die Bühne. Es spielen Johanna Wokalek die Königin der Nacht, Christian Grashof den Vater und Festspiel-Chef Bechtolf den Doktor. Außerdem werden das szenische Melodram „Requiem für Ernst Jandl“ von Friederike Mayröcker und zwei Thomas Bernhard-Lesungen von Hermann Beil und Tobias Moretti angeboten. Der Name der neuen „Jedermann“-Buhlschaft wurde noch nicht verraten. Eva Herzig übernimmt die Rolle der Frau des Schuldknechts, Nikolaus Rucker spielt Gott.

Ostkirche Schwerpunkt der „Ouverture spirituelle“

In dem von Konzertchef Florian Wiegand präsentierten Musikprogramm befasst sich die „Ouverture spirituelle“ 2016 mit der geistlichen Musik der ostkirchlichen Christen - ein Schwerpunkt, der durch die aktuelle politische Lage eine besondere Aktualität erfahren habe. Im Zuge der Feiern anlässlich der 200-jährigen Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich wird die „Missa Salisburgensis“ von Heinrich Ignaz Franz Biber im Dom aufgeführt.

Zu Gast in Salzburg sind u.a. das Concertgebouworkest Amsterdam, die Filarmonica della Scala, das Cleveland Orchestra und das Gewandhausorchester Leipzig. Den Komponisten Friedrich Cerha und György Kurtag, die 2016 ihren 90. Geburtstag feiern, werden ebenso wie Thomas Ades Schwerpunkte gewidmet. Daniel Harding dirigiert die Uraufführung des Auftragswerks „Halleluja - Oratorium Balbulum“ von Peter Eötvös durch die Wiener Philharmoniker. Der 175. Geburtstag des Mozarteumorchesters Salzburg wird besonders gewürdigt. Im Kinder- und Jugendprogramm wird 2016 u.a. die Kinderoper „Die Feenkönigin“ angeboten.

192 Vorstellungen

Zwischen 22. Juli und 31. August sind bei den Festspielen 192 Vorstellungen geplant. Der Etat des Festivals, für das 230.000 Karten aufgelegt werden, ist gegenüber dem Vorjahr leicht auf 60,5 Millionen Euro gestiegen. Die Saison 2015 hatte mit 95 Prozent Auslastung und Ticket-Einnahmen von 28,6 Millionen Euro Rekorde in der Festspielgeschichte aufgestellt. Ab 2017 wird der neue Intendant Markus Hinterhäuser die Festspiele künstlerisch leiten. 

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