Streit um Pflege-Gehälter eskaliert

An den Landeskliniken geht das Pflegepersonal auf die Barrikaden: Ab Mittwoch könnten Operationen abgesagt werden. Die Pflegekräfte wollen eine Betriebsvereinbarung nicht verlängern. Kommt keine Lösung, wird ein Drittel der Operationen gestrichen.

30 Operationssäälen gibt es im Landeskrankenhaus, zehn davon - also ein Drittel - könnten ab Mittwoch still stehen. Eine zentrale Gruppe der Pflegekräfte will nämlich eine Betriebsvereinbarung nicht verlängern. Das hat eine interne Abstimmung am Montag ergeben.

Es ist eine kleine Gruppe - aber sie kann das ganze Spital lähmen. Etwa 300 besonders zentrale Pfleger von insgesamt mehr als 2.000 waren zur Abstimmung aufgerufen. Diese 300 machen aber wichtige Nachtdienste, zum Beispiel eben in Operationssäälen. Und sie haben am Montag mehrheitlich gegen die Verlängerung einer Betriebsvereinbarung gestimmt. Damit wären ab 1. April die Dienstzeiten nur mehr halb so lang und Personal würde fehlen. Betroffen sind vor allem die OP-Pfleger.

Betriebsrätin: „Die Leute haben die Nase voll“

Das sei die Rechnung für die schleppenden Gehaltsverhandlungen mit dem Land, sagt Angestellten-Betriebsrätin Christine Vierhauser. „Die Leute haben die Nase voll. Aber auch das Vertrauen ist nicht mehr gegeben, dass da wirklich noch etwas herauskommt. Es sind im Vorfeld viele Dinge gesagt und zum Teil ‚ausgerichtet‘ worden, die einem guten Klima nicht unbedingt förderlich waren.“

Operationstisch mit Operationswerkzeug

ORF

In vielen Operationssäälen könnte ab Anfang April der Betrieb still stehen

Den Vorwurf, das Verhalten des Pflegepersonals sei unverantwortlich und gehe zu Lasten der Patienten, lässt Vierhauser nicht gelten. „Genau das tut der Pflege total weh, wenn man ihr vorwirft, sie sei gegenüber den Patienten unverantwortlich. Genau das ist hier nicht der Fall, denn im Hintergrund setzen wir uns gerade für Verbesserungen ein, die auch den Patienten zugute kommen - zum Beispiel, wenn es um ein erträgliches Stundenmaß geht und das Personal ausgerastet ist“, argumentiert Vierhauser.

SALK-Geschäftsführer beruhigt

Auch der Geschäftsführer der Landeskliniken, Paul Sungler, beruhigt. „Alle Patienten, die dringlich drankommen müssen, werden versorgt. Bei geplanten Operationen kann es zu einer Verzögerung kommen. Wir haben aber Ausfallspläne und wir haben einen Dienstplan erstellt“, betont Sungler.

Möglich ist, dass am Dienstag vielleicht noch ein Kompromiss gefunden wird. Der Gehaltspoker der insgesamt 2.800 Pflegekräfte läuft seit Wochen. Sie fordern um 30 Prozent mehr Geld, ähnlich wie zuvor schon die Spitals-Ärzte. Die Politik nannte die Forderung unrealistisch - am 8. April soll weiter verhandelt werden.

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