Immer mehr Graffiti auf Lärmschutzwänden

Immer mehr Bahnreisenden fallen die teils sehr kunstvollen Graffiti-Sprayereien auf, die auf Lärmschutzwänden der ÖBB in der Stadt Salzburg zu sehen sind. Bei den Bundesbahnen hat man für diese Graffiti kein Verständnis.

Graffiti bei ÖBB-Anlagen in Salzburg

Gerald Lehner

Graffiti bei Salzburg-Taxham

Besonders stark bemalt sind mittlerweile die Lärmschutzwände zwischen Freilassing und dem Salzburger Hauptbahnhof. Christoph Posch, Pressesprecher der Bundesbahnen sagt, er wolle nicht beurteilen, ob das nun Kunst sei oder nicht.

Sicher sei nur, dass solche Graffiti illegal und damit verboten seien. Jede Spray-Aktion werde von den ÖBB bei der Polizei angezeigt. Von den Malereien werden Fotos angefertigt und in einem Archiv für Ermittlungen gespeichert.

„Sprayen nahe Gleisen sehr gefährlich“

Es sei zudem für die Sprayer in der Nähe der Züge sehr gefährlich, betont Posch: Wenn man auf Gleisanlagen unterwegs ist, ist das höchste Lebensgefahr. Graffiti sind für uns einfach nur schwere Sachbeschädigungen."

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Wäre es denn nicht ein Kompromiss für die Jugend, würden die Bundesbahnen bestimmte Gebäude oder Wände freigeben? Posch weist das zurück: „Wenn wir einige Infrastrukturanlagen freigeben würden, könnten wir aus Sicherheitsgründen nur einen kleinen Teil dafür zur Verfügung stellen - und zwar außerhalb des Schienenbereiches“, sagt der Sprecher der Bundesbahnen. Es sei für viele Sprayer aber auch reizvoll, Lokomotiven und Waggons zu besprühen: „Das sind dann praktisch Leinwände, die durch die Gegend fahren.“ Weiters würden die Täter besonders Lärmschutzwände und Gebäude bevorzugen, die vom fahrenden Verkehr her gut einzusehen seien.

„Frühere Freigaben gescheitert“

Posch ergänzt, dass die früher freigegebenen Gebäude der ÖBB bei den Graffiti-Sprayern sehr unbeliebt gewesen seien, weil sie für Zugreisende nicht so gut zu sehen waren. Deshalb hätten sich die Bundesbahnen entschlossen, alle Aktionen dieser Art rigoros zu verbieten und Verstöße zur Anzeige zu bringen. Im Bereich der Stadt Salzburg sind bisher keine Spuren zu sehen, dass die ÖBB solche Graffiti entfernen würden. Südseitig bleichen sie mancherorts auf den Lärmschutzwänden durch die natürliche Sonnenbestrahlung aus.

Gerald Lehner, ORF Radio Salzburg

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