Kirchenaustritte: Größte Steigerung in Salzburg

In keiner anderen Diözese Österreichs ist die Zahl der Kirchenaustritte so stark gestiegen wie in Salzburg. 2013 haben 20 Prozent mehr Katholiken als 2012 die Kirche verlassen - in absoluten Zahlen waren 4.590 Austritte.

Nicht in allen Diözesen Österreichs ist die Anzahl der Kirchenaustritte im vergangenen Jahr gestiegen. Den höchsten Anstieg bei den Austritten verzeichnete die Erzdiözese Salzburg mit plus 20,8 Prozent, gefolgt von Linz mit 16,5 Prozent.

Entwicklung der Kirchenaustritte in Österreich

APA/Grafik

In der Erzdiözese Salzburg wird die Gesamtzahl der Katholiken mit Stichtag 31. Dezember 2013 mit 479.781 angegeben (2012: 484.219). 4.590 Personen haben die Kirche verlassen (2012: 3.800), 373 sind wieder oder neu eingetreten (2012: 410). 34 Personen machten vom kirchlichen Angebot des Widerrufs Gebrauch (2012: 35).

Salzburger Kirchenspitze hat keine Erklärung

Schlüssig erklären kann die Spitzenposition Salzburgs bei den Kirchenaustritten noch niemand. Es gab im Vorjahr keine großen diözesanen Skandale. Auch ein Blick auf andere Diözesen hilft als Erklärung für die hohe Zahl an Kirchenaustritten kaum weiter.

Hinsichtlich der Katholikenzahlen in Österreich spricht Paul Wuthe, der Medienreferent der Bischofskonferenz sogar von einer „Stabilisierung mit Hoffnungspotenzial“. Jedoch sind auch in anderen Diözesen die Austrittszahlen gestiegen, etwa in Linz oder in Graz-Seckau.

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Hans Klaus Techt

In Salzburg sind rund 4.500 Menschen im vergangenen Jahr aus der Kirche ausgetreten

„Papst Franziskus gibt Hoffnung“

Einen Rückgang bei den Kirchenaustritten gab es in Wien, St. Pölten und Feldkirch. In Vorarlberg dürfte sich die Freude über den neuen Bischof positiv ausgewirkt haben, mehr dazu in religion.ORF.at

Hoffnung gebe vor allem das neue positive Interesse an Kirche und Glauben, das mit Papst Franziskus zusammenhänge, so Wuthe. Das könnte ein Grund für den deutlichen Rückgang an Rücktritten in einigen Diözesen sein, sagt der Medienreferent der Bischofskonferenz. Ein Effekt, auf den die Salzburger Kirche im heurigen Jahren hoffen darf.

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