Wechsel an FPÖ-Spitze: Doppler statt Schnell

An der Spitze der Salzburger FPÖ steht ein Wechsel bevor: Langzeit-Landesobmann Karl Schnell wird beim Parteitag am kommenden Samstag nicht mehr für diese Funktion kandidieren. Nachfolgen soll der Nationalratsabgeordnete Rupert Doppler aus Schwarzach (Pongau).

Landarzt Schnell bleibt aber weiterhin Klubobmann der Blauen im Landtag.

Rupert Doppler FPÖ Salzburg

Parlamentsdirektion / Wilke

Rupert Doppler

„Ich habe schon vor Monaten eine Verjüngung in der Partei angekündigt. Wir haben sehr viele gute junge Politiker. Eigentlich sollte es schon früher zum Wechsel kommen, aber dann gab es wegen des Finanzskandals und der vorgezogenen Wahl die Notwendigkeit, noch einmal auf die bewährten Kräfte zu setzen“, sagt Schnell.

Die Anfänge des Skandals würden elf Jahre zurückreichen, daher könne man noch nicht auf jene Abgeordneten verzichten, die auch die Beschlüsse von damals kennen.

„Doppler so unbeugsam wie ich“

Bei der Kür des Nachfolgers hat sich Schnell nach eigenen Angaben nicht eingebracht. „Ich habe die Partei gebeten, ohne mein Beisein eine Entscheidung zu treffen. Und ich freue mich sehr, dass man sich so entschieden hat, wie auch ich es vorgesehen hätte. Rupert Doppler ist genauso unbestechlich und unbeugsam wie ich“, so der scheidende Obmann Schnell.

Salzburgs FPÖ-Chef Karl Schnell.

APA/Franz Neumayr

Karl Schnell

Den Generationenwechsel soll man laut Schnell bei den Vorschlägen für die Stellvertreter erkennen: Vorgesehen seien der Landtagsabgeordnete Lukas Essl und der Obmann des Rings Freiheitlicher Jugend, Markus Steiner.

Biografisches

Rupert Doppler wurde am 23. Februar 1958 in Schwarzach im Pongau geboren. Er ist gelernter Landmaschinentechniker und seit 1980 im Krankenhaus Schwarzach beschäftigt, seit 20 Jahren ist er dort Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates.

Von 1994 bis 2009 war er in der Gemeindevertretung von St. Veit aktiv. Von 1994 bis 2004 war er Kammerrat der Salzburger Arbeiterkammer, von 1999 bis 2004 auch Abgeordneter zum Landtag. Seit 1996 ist er Bezirksparteiobmann im Pongau, seit 2005 stellvertretender Landesparteichef und seit fünf Jahren Nationalratsabgeordneter.

Schnell arbeitet im Landtag weiter

Die Funktion des Klubobmannes im Landtag wird Schnell vorerst noch beibehalten. „Ich bin überhaupt nicht politikmüde und werde mich mehr denn je auf die Landtagsarbeit konzentrieren.“ Wann er sich auch aus dem Landesparlament zurückziehen wird, könne er noch nicht sagen, das hänge von der Arbeit ab. Er wolle seinem Nachfolger noch die Möglichkeit geben, sich frühzeitig einzuarbeiten. Auf jeden Fall werde die Hofübergabe aber noch in dieser Legislaturperiode erfolgen, kündigte Schnell an.

Karl Schnell war seit 1992 Landesparteiobmann der FPÖ. Als Klubobmann im Landtag ist er seit seiner Abwahl als Landesrat im Jahr 1997 tätig.