LH Burgstallers Schlussbilanz

Die Politik sei heute weniger „abgehoben und näher bei den Menschen“. So zieht Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) nach 19 Jahren in der Politik und nach fast zehn Jahren als Regierungschefin ihre Schlussbilanz - mit Seitenhieb gegen „konservative Männer“.

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller

APA/Barbara Gindl

Burgstaller

Über ihre Zukunft will sich Burgstaller noch nicht äußern. Sie werde aber nicht politisch - im engeren parteipolitischen Sinn - tätig sein, so die Juristin.

Im Rückblick auf ihre 19 Jahre in der Landespolitik - von der SPÖ-Klubchefin bis zur Landeshauptfrau - sieht Burgstaller eine wesentliche Veränderung im politischen Stil: „Salzburg ist vor allem in den letzten Jahren ein Stück weit moderner geworden. Früher wurde dem Land oft nachgesagt, die Politik wäre hier besonders abgehoben oder barock.“

Über Spekulation & Finanzskandal gestolpert

Es war der Finanzskandal mit Millionenspekulationen, der den Anfang vom Ende der Ära Burgstaller einläutete: „Wir haben die Lehren daraus gezogen und sind zu einem Musterland geworden - mit einem Spekulationsverbot in der Verfassung.“

Zu den bleibenden Spuren ihren politischen Tätigkeit - über Salzburg hinaus - zählt Burgstaller kostenlose Lehre mit Matura, Fachkräfte-Stipendien und das Coaching für Schulabgänger beim Einstieg in die Berufswelt.

Gegen „konservative Männer“

Burgstaller war österreichweit die erste Frau an der Spitze einer SPÖ-Landesorganisation, in Salzburg die erste Landeshauptmann-Stellvertreterin und Landeshauptfrau. Sie sieht bei Karrieren von Frauen noch Entwicklungsbedarf: „Gerade für konservative Männer ist es sehr schwierig, auf gleicher Augenhöhe mit Frauen zu arbeiten in der Politik. Spätestens in 50 Jahren wird das kein Thema mehr sein.“

Kritik auch an eigenen Genossen

Es gebe konservative Männer nicht nur in anderen Parteien, ergänzt die SPÖ-Vorsitzende Burgstaller, offenbar als Kritik an eigenen Parteigenossen. In ihrer nächsten Zukunft sieht sie nur eine Erholungsphase als fix. Eine Rückkehr in die Parteipolitik schließt sie aus.

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