Mühsame Zeiten für Felbertauern-Pendler

Noch ist ungewiss, ob die schwer beschädigte und verschüttete Felbertauernstraße Ende Juni wieder geöffnet werden kann. Besonders betroffen davon sind die Pendler zwischen Osttirol und dem Pinzgau. Für sie heißt es nun: gehen statt fahren.

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Der Felssturz am Felbertauern

Seit zwei Wochen ist ist die einzige Straßenverbindung zwischen Osttirol und Salzburg wegen des massiven Felssturzes auf der Felbertauernstraße unterbrochen. Das wirtschaftlich Leben muss aber weitergehen, und deshalb gibt es seit vergangener Woche eine Busverbindung für Pendler.

Die Pendler kommen in der Früh aus Osttirol, steigen täglich in Matrei um und marschieren 20 Minuten auf einer Rodelbahn bergwärts zum Felbertauerntunnel-Südportal. Das erfordert eine einigermaßen gute Kondition und festes Schuhwerk.

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„Bin froh um die Alternative“

„Ich bin froh um die Alternative und bin eigentlich voll motiviert. Bei dem Fußmarsch wissen wir ja worauf wir uns einlassen und geht das mit guten Dingen an“, meint Karin Frank aus Dölsach (Osttirol). „Ich bin vorher über den Großglockner gefahren, aber das ist sehr mühsam. Außerdem schlafe ich auch im Pinzgau und fahre nicht täglich hin und her“, erklärt Pendler Emil Kleinlercher aus Matrei (Osttirol.)

Weil schweres Gepäck für manche Pendler beim Fußmarsch ein Problem war, gibt es jetzt eine Lösung: mit einem Muli werden Rucksäcke und Taschen zur nächsten Bushaltestelle beim Tunnel gebracht. Dort fahren die Passagiere dann wieder per Bus weiter in Richtung Mittersill und Kitzbühel.

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Pläne für Ausweichstraße werden überlegt

In Osttirol ist das Lohnniveau relativ niedrig, deshalb gibt es viele Pendler - allein im Raum Mittersill sind es 400. Der Mittersiller Bürgermeister, Wolfgang Viertler, sitzt im Aufsichtsrat der Felbertauernstraßen AG. Dort überlegen die Verantwortlichen, beim Felssturz eine Ausweichstraße zu errichten.

„Das wird momentan geprüft - eine größere Schleife soll sozusagen für Einbahn-, für Pkw-Verkehr geprüft werden, um die Straße schnellstmöglich zu entlasten und natürlich den Pendlern so schnell wie möglich wieder zu ermöglichen die Straße individuell zu nützen“, sagt Viertler. Rund 800.000 Euro soll dieser „Bypass“ vom Südportal zum Matreier Tauernhaus kosten. Die Ersatzstraße soll das Gefahrenstück umfahren, die Felbertauernstraße sollte damit auch schon früher einspurig befahrbar sein. Die Ideen dazu seien aber erst wenige Tage alt - mehr dazu in Felbertauern: Plan für Ersatzstraße (tirol.ORF.at).

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