U-Ausschuss: Kritik an Karp-Auftritt

Nach dem Auftritt von Lauri Karp, Mitglied des Finanzbeirates, im Untersuchungsausschuss zum Finanzskandal am Freitag, gibt es heftige Kritik - insbesondere von den Grünen.

Im Untersuchungsausschuss zur Spekulationsaffäre ist Lauri Karp am Freitag befragt worden. Der Mann aus Estland war jahrelang in diesem Beratungsgremium des Landes tätig und geriet gehörig in die Kritik. Die Abgeordneten wollten nachweisen, dass Karp den Skandal schon viel früher hätte erkennen müssen.

Externe Fachleute waren oft Zünglein an der Waage

Die externen Fachleute im Finanzbeirat waren sehr oft das Zünglein an der Waage. Wo soll das Land investieren, welche Strategie soll es bei den Finanzen fahren und vor allem: Welche Geschäfte sind offiziell erlaubt? Diese Fragen haben sie beantwortet und ihr Wort hatte viel Gewicht.

Karp: Viel mitbekommen, aber nie Alarm geschlagen

Ein Experte wurde bereits vergangene Woche befragt, nämlich Utz Greiner aus Deutschland. Am Freitag war Lauri Karp an der Reihe, Finanzfachmann aus Estland. Auch er hat einiges mitbekommen von den Anfängen der Affäre: Die Suspendierung Monika Rathgebers, mehrere Hinweise auf verbotene Geschäfte und im Oktober dann auch die Information, dass heimliche Geschäfte Monika Rathgebers entdeckt worden seien. Alarm geschlagen hat Karp freilich nie - es blieb immer bei der technischen Beurteilung der Geschäfte. Die große Gefahr habe er nicht sehen können, sagte Karp am Freitag vor dem U-Ausschuss.

Rössler: „Das sind abenteuerliche Ausflüchte“

Die Abgeordneten reagierten mit einer Mischung aus Verwunderung und Ärger, so auch die Ausschuss-Vorsitzende Astrid Rössler. „Das sind ja nur mehr abenteuerliche Ausflüchte. Zu sagen, man habe erst am 11. Dezember näheres erfahren, widerspricht massiv der Aktenlage. Das werden wir uns auch noch einmal ansehen in Richtung falscher Zeugenaussage. Für mich ist es vollkommen unglaubwürdig, dass die beiden Beiratsmitglieder - so wie sie hier glauben machen wollen - davon nichts gewusst hätten. Das ist undenkbar“, kritisierte Rössler.

3. April: Erneute Befragung von Rathgeber und Paulus

Im Untersuchungs-Ausschuss geht es am 3. April spannend weiter - mit den neuerlichen Auftritten von Eduard Paulus und Monika Rathgeber.

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