Sportartikelhändler mit Winter zufrieden

Der Sportartikelhandel freut sich über eine gute Wintersaison. Entgegen dem allgemeinen Trend im Handel erwartet die Branche ein leichtes Plus. Die Probleme beim Riesen Eybl haben darauf keinen Einfluss, sagt ein Branchensprecher.

230 Millionen Euro setzt der Sportfachhandel allein in Salzburg jährlich um. Manche Händler verzeichneten in dieser Wintersaison ein Rekordergebnis - so wie Josef Schober vom gleichnamigen Sportgeschäft in Bad Gastein (Pongau): „Wir haben bis jetzt gute Umsatzzahlen geschrieben, es passt.“

Krise bei Eybl für andere Händler „nicht dramatisch“

Der Branchenriese Eybl ist dagegen in der Krise. Eine Übernahme gilt als wahrscheinlich, möglicherweise durch Intersport Deutschland oder einen russischen Sportartikelhändler. Für Gernot Kellermayr, Sprecher des österreichischen Sportartikelhandels, ist die Krise bei Sport Eybl „eine hausgemachte, eine selbstgemachte. Die Investitionen für Expansion waren wahrscheinlich zu groß. Sie haben auch ein neues Lager gebaut, das ihnen viele Millionen gekostet hat. Ich hoffe nur, dass das Ganze gut ausgeht, das würden wir uns alle wünschen.“

Die anderen Sportartikelhändler spüren die Turbulenzen bei Eybl „aber nicht dramatisch“, ergänzt Kellermayr.

Skischuhe im Sporthändler-Regal

ORF

In Westösterreich halten sich die Kleinen

Generell ist der Sportartikelmarkt in Österreich hart umkämpft. Die Dichte an Geschäften ist enorm, Handelsriesen wie Spar mischen über Hervis zum Beispiel kräftig mit. Vor allem in Ostösterreich dominieren die großen Ketten. In Westösterreich haben sich dagegen noch einige Klein- und Mittelbetriebe gehalten - zum Beispiel durch das Verleih-Geschäft direkt in den Skigebieten: „Die können individuell ihre Sortimente gestalten und auch individuell ihren Verleih in Nischen hineinlegen. Die großen Filialisten sind etwas träger. Sie können nicht so schnell reagieren auf irgendwelche Gegenheiten des Markts oder des Wetters.“

Kellermayr ist jedenfalls zuversichtlich für seine Branche: „Wir verkaufen das Erlebnis am Berg, das Erlebnis im Wald - das wir immer so bleiben. Vielleicht gibt es einmal einen kleinen Rückgang, aber es geht dann immer wieder bergauf.“ Im Salzburger Sportfachhandel sind derzeit rund 1.750 Menschen beschäftigt.