SPÖ-Kritik an ‚Kinderbetreuung daheim‘

Die Flachgauer Gemeinde Berndorf subventioniert seit Jahresbeginn auch Familien, die ihre Kinder im Alter zwischen ein- und drei Jahren zu Hause betreuen. Für SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Ingrid Riezler ein Weg in die falsche Richtung.

Die sozialdemokratische Landesfrauenvorsitzende und Landtagsabgeordnete Ingrid Riezler kritisiert das neue Berndorfer Familienmodell und damit auch ihre Genossen in der Ortspartei. Sie ist dagegen die " Kinderbetreuung daheim" finanziell zu fördern, denn seit Jahresanfang bekommen Berndorfer Familien, die ihre ein- bis dreijährigen Kinder zu Hause betreuen monatlich 112 Euro.

Ingrid Riezler

Neumayr

‚Berndorfer Modell nicht im Sinne der Frauen‘

Ingrid Riezler hält das Berndorfer Modell für einen Weg in die falsche Richtung: „Die treffen ihre eigenen Entscheidungen, das ist klar. Berndorf ist ein kleines Dorf mit einer bäuerlichen Bevölkerung. Natürlich ist es bei Bäuerinnen einfacher dieses Modell anzunehmen, weil die haben ihren Arbeitsplatz daheim und müssen ihre Arbeit nicht aufgeben. Ich bedaure, dass die SPÖ da zugestimmt hat. Das ist sicher nicht im Sinne der Frauen und wir sehen das anders.“

Riezler liege mit ihrer Einschätzung völlig falsch, entgegnet der Berndorfer Bürgermeister Josef Guggenberger (ÖVP). Von den 650 Berndorfer Haushalten seien gerade einmal 50 Bauern - weniger als zehn Prozent. Von den 39 Kindern zwischen einem und drei Jahren würden nur zwei in einer Krabbelstube oder von einer Tagesmutter betreut.

Zuschuss wird von Mindesicherung abgezogen

SPÖ-Abgeordnete Riezler kritisiert übrigens noch etwas: Das Berndorfer Familiengeld werde als Einkommen betrachtet und reduziere die Höhe der Mindestsicherung. Der Zuschuss helfe armen Familien also nicht.

Der Einwand Riezlers sei korrekt, sagtBürgermeister Guggenberger. Es gebe aber viel mehr Familien, die keine Mindestsicherung beziehen - und diesen Familien wolle die Gemeinde die Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung ermöglichen.

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