Fernsehen bleibt häufigste Freizeitaktivität

Fernsehen ist weiterhin die wichtigste Freizeitaktivität der Österreicher. 94 Prozent sehen zumindest einmal in der Woche fern - wenn oft auch nur nebenher. Das zeigt der Freizeitmonitor 2012 des Zentrums für Zukunftsstudien (ZfZ) der Fachhochschule Salzburg.

„Fernsehen wird zunehmend zu einer sogenannten ‚Sekundäraktivität‘“, sagte Reinhold Popp, Leiter des ZfZ. Während des Fernsehens wird nämlich oft auch gegessen, telefoniert, die Wäsche gebügelt oder auch gelesen. Für den Freizeitmonitor wurden 1.000 Österreicher über 14 Jahre zu ihren Freizeitaktivitäten befragt. Spitzenreiter war wieder unangefochten das Fernsehen, gefolgt von „Telefonieren von zu Hause“ - 89 Prozent machten das zumindest einmal pro Woche -, „Radiohören“ (87 Prozent) und „Zeitung bzw. Zeitschrift lesen“ (86 Prozent).

Ausschlafen beliebter als Sex, Sport nicht in Top 15

76 Prozent der Befragten beschäftigten sich in ihrer Freizeit mit der Familie, 67 Prozent mit dem Partner. Auch „Über wichtige Dinge reden“ (68 Prozent), „Ausschlafen“ (64 Prozent), „Sich mit dem Computer beschäftigen“ (62 Prozent), „Internet bzw. Onlinedienste nutzen“ (45 Prozent), „Faulenzen bzw. Nichtstun“ (44 Prozent) und „Mit den Kindern spielen“ (40 Prozent) zählen in Österreich zu den häufigen Freizeitaktivitäten.

Erotik und Sex schaffen es gerade noch unter die Top 15 - bei 38 Prozent zählt das zu den regelmäßig ausgeübten Aktivitäten in der Freizeit. Nicht unter die ersten 15 Plätze kam der Sport.

Internetkonsum hängt an Geschlecht, Bildung, Alter

Auch die digitale Spaltung der Gesellschaft zeigt sich in der Umfrage: Während gut die Hälfte der befragten Männer regelmäßig das Internet nutzt, tun das nur 37 Prozent der Frauen. Auch die Bildung spielt beim Internetkonsum eine große Rolle: Zwei Drittel der Menschen mit Matura surfen zumindest einmal pro Woche, bei den Pflichtschulabgängern ist es nur ein Drittel. Bei den unter 35-Jährigen sind 68 häufig online, bei den über 55-Jährigen sind es dagegen nur rund 20 Prozent.

Österreicher wären lieber öfter spontan

Der Freizeitmonitor beschäftigte sich auch mit der Frage, welche Aktivitäten die Österreicher zukünftig gerne häufiger ausüben würden. Zu den meistgenannten zählen hier „Spontan sein“ (57 Prozent), „Ausschlafen“ (55 Prozent) sowie „Faulenzen“ und „Zeit mit dem Partner verbringen“ mit je 46 Prozent. Je 44 Prozent der Befragten wollen sich mehr mit der Familie beschäftigen und Freunde bzw. Bekannte zu Hause treffen. Schon auf Platz sieben folgen mehr Sex und Erotik (43 Prozent). „Medien wiederum spielen im Bereich des Wunschkonzerts der Zukunft eine relativ geringe Rolle“, sagte Popp.

Interessant auch die Ergebnisse, welche Freizeitaktivitäten die Österreicher künftig lieber weniger häufig ausüben würden. Dazu zählen „Onlineshopping bzw. E-Commerce“ (90 Prozent), „Videospiele spielen“ (88 Prozent), „Telefonieren“ (86 Prozent), „Gottesdienste besuchen“ (84 Prozent) sowie „Internet bzw. Onlinedienste nutzen“ (84 Prozent). „Leider gilt dies auch für das ehrenamtliche Engagement (82 Prozent), wobei sich Österreich bei der Freiwilligenarbeit im europäischen Vergleich derzeit auf sehr hohem Niveau befindet“, erläuterte Popp.

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