Niemand will Schloss Sighartstein

Schloss Sighartstein in Neumarkt am Wallersee (Flachgau) sollte am Mittwoch zwangsversteigert werden. Denn der bankrotte Noch-Besitzer Arnold Henhapl braucht dringend Geld für seine Gläubiger. Doch das Mindestgebot war wohl zu hoch.

Das Schloss mit Zugbrücke, Kapelle, Mausoleum, einem Nebentrakt, einem Atelierhaus und Wirtschaftsgebäuden sollte laut Mindestgebot vier Millionen Euro kosten. 72.000 Quadratmeter groß ist das Grundstück, vor 20 Jahren hatte es der Ex-Millionär Arnold Henhapl gekauft. Schon bald wollte er das Schloss wieder verkaufen, angeblich gab es sogar Interessenten aus Singapur. Doch daraus wurde nichts.

Und ein ähnliches Bild zeichnete sich auch am Mittwochvormittag am Bezirksgericht in Neumarkt ab. Richterin Doris Franzmair fragte dreimal nach Interessenten und Bietern - niemand meldete sich. Nach einer Minute war die Zwangsversteigerung auch schon wieder vorbei.

Schloss Sighartstein bei Neumarkt

ORF

Henhapl sitzt auf zehn Millionen Euro Schulden

Seit seiner Pleite vor drei Jahren sitzt Henhapl auf rund zehn Millionen Euro Schulden, seine Gesellschaft auf noch einmal fast fünf Millionen Euro. Das teilweise denkmalgeschützte Schloss Sighartstein ist siebeneinhalb Millionen Euro wert.

Henpal verfolgte das Geschehen Mittwochvormittag am Gericht mit versteinerter Miene. „Das ist mir so lieber, als es wäre so weit unterm Preis verschleudert worden. Und ich hoffe doch, dass sich in den nächsten Monaten jemand findet, der den tatsächlichen Wert zu schätzen weiß und das Schloss übernimmt“, so Henhapl.

„Wie es mit Schloss weitergeht, ist unklar“

Der Erlös der Zwangsversteigerung würde dem Hauptgeldgeber Henhapls, der Salzburger Sparkasse zugute kommen. Die finanziert derzeit auch die Erhaltung der leerstehenden Gebäude. Masseverwalter Wolfgang Lirk sagt dazu: „Wie es jetzt mit dem Schloss weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Wir werden versuchen andere Initiativen zu setzen. Vielleicht interessiert sich die Gemeinde dafür daraus ein Kulturzentrum oder etwas ähnliches zu machen. Aber das steht im Moment alles in den Sternen.“

Beobachter glauben, dass Interessenten noch in der Deckung sind und auf einen neuerlichen Versteigerungstermin warten mit einem niedrigeren Einsteigspreis als den heutigen von 3,75 Millionen Euro.

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