Pumpspeicher-Kraftwerk statt Kernenergie

Im benachbarten Bad Reichenhall ist ein Wettlauf um den Bau eines Pumpspeicher-Kraftwerkes entbrannt. Die Stadt Bad Reichenhall möchte eines errichten und auch der Freilassinger Unternehmer Max Aicher hat seine Pläne vor Kurzem vorgestellt.

Das Prinzip ist das gleiche wie beim Limberg 2 in Kaprun: Nachts kostet der Strom vier Cent pro Kilowattstunde, tagsüber in Spitzenzeiten bis zu zehn Cent pro Kilowattstunde. Aus diesem Grund pumpt man nachts mit billiger Energie Wasser den Berg hinauf. Das Wasser kann tagsüber neue Energie produzieren und dieser Strom wird dann teuer verkauft.

Dazu sind zwei Wasserspeicher nötig. Einer soll auf 1.200 Metern Seehöhe im Lattengebirge errichtet werden. Der Basisteich soll neben dem Saalachstausee bei Baumgarten gebaut werden. Die Leistung soll 150 bis 200 Megawatt betragen, also ein Fünftel eines Kernkraftwerks.

„Saubere“ Energieversorgung ohne Sonne und Wind

Deutschland plant ja den Ausstieg aus der Kernkraft. Acht Atomkraftwerke wurden bereits vom Netz genommen. Nun sind neue Energielieferanten wie eben das geplante Pumpspeicher-Kraftwerk in Bad Reichenhall gefragt. Wie Limberg in Kaprun wäre das Pumpspeicher-Kraftwerk in Reichenhall ein Ausgleich für Tage, an denen Sonnen- oder Windkraftwerke wetterbedingt nicht liefern können.

Max Aichers Planung ist ambitioniert: Mit dem Bau des Kraftwerkes soll 2013 begonnen werden. Rund 100 Millionen Euro kostet die Umsetzung. 2015 soll das Kraftwerk fertig sein. Der Unternehmer selbst könnte auch sein größter Kunde werden, denn die Max Aicher Unternehmensgruppe verbraucht in ihrem bayrischen Standort ca. 950 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr.