Radstadt: Historischer Rundgang

In einer der ältesten Städte Österreichs, in Radstadt (Pongau), ist Caroline Koller am Palmsonntag unterwegs. Sie wird vom ehemaligen Gymnasialprofessor und besonderen Kenner der Radstädter Geschichte Dieter Pflüger begleitet.

Ausgangspunkt ist der 500 Jahre alte Kapuzinerturm, in dem jetzt ein kleines aber feines Heimatmuseum untergebracht ist. Eine spezielle Ausstellung über das Ackerbürgertum ist hier zu entdecken. Gezeigt wird das bäuerliche Leben durch die Jahrhunderte. Eine Besonderheit in diesem Turm ist der spätgotische Dachstuhl, der original erhalten ist. Genauso wie er vor 500 Jahren erbaut wurde, ohne Nägel, als reine Holzkonstruktion kann der Dachstuhl heute bewundert werden.

Viel zu entdecken und zu sehen

Im tiefsten Mittelalter entwickelte sich Radstadt durch seine strategisch günstige Lage im Salzburger Ennstal an der Pass-Straße über den Radstädter Tauern, zu einer florierenden Handelsstadt. Auch in der Gegenwart gibt es zwischen den alten Stadtmauern, Kirchen, Gruften und Klöstern der historischen Kleinstadt immer noch viel zu entdecken und zu sehen.

Stadtrundgang mit Nachtwächter Radstadt

ORF

Der Radstädter Nachtwächter unterwegs an der historischen Stadtmauer

Sendungshinweis

„Da bin i dahoam“, 25.3.2018, 6.00 bis 8.00Uhr Radio Salzburg

Stadtrecht seit 1289

Am 27. Juli 1289 verlieh der Erzbischof von Hohenegg eine Urkunde, in der er den Bürgern von Radstadt („Cives in Rastatt“) alle städtischen Rechte, Privilegien und Freiheiten verlieh, die auch die Stadt Salzburg und andere Städte des Erzstiftes innehatten, und befreite sie für zehn Jahre von allen Steuern und Abgaben mit Ausnahme der zur Befestigung und Bewachung der Stadt notwendigen Leistungen. Dieses Dokument beinhaltet also das Stadtrecht für Radstadt und wird Anlass der Jubiläumsfeierlichkeiten im Jahr 2014.

Stadtrundgang mit Nachtwächter Radstadt

ORF

Die bedeutendste Epoche Radstadts war der Bauernkrieg 1525/1526. 5000 Bauern sammelten sich unter der Führung von Michl Gaismair, doch der Ort hielt der Belagerung stand und erhielt für seine Treue 1527 von Erzbischof Matthäus Lang den großen Freiheitsbrief und den Titel „Allzeit Getreu“. 1628 übernahm der Kapuzinerorden die Burg als Kloster bis zu seiner Auflösung im Jahre 1978. 1731/32 mussten wegen des Emigrationsediktes Erzbischof Firmians über 3.000 Menschen aus dem Bezirk Radstadt auswandern, wobei viele in Ostpreußen eine neue Heimat fanden.

Weitere Fixpunkte auf der spannenden Zeitreise, sind die gotische Lichtsäule und die Stadtpfarrkirche, die für die Orgelmusik von Paul Hofhaimer, dem berühmtesten Sohn Radstadts, bekannt ist.

Stadtrundgang mit Nachtwächter Radstadt

ORF

Die Stadtmauer mit dem berühmten Kapuzinerturm

Nachtwächterführung durch Radtstadt

Dieter Plüger begleitet nicht nur Caroline Koller durch die historische Kleinstadt sondern ist auch als „Nachwächter“ unterwegs. Die nächste Nachwächterführung findet am 28.März statt. Informationen dazu beim Tourismusverband Radstadt unter 06452/7472

Palmsonntag und Palmbuschen

Im zweiten Teil unserer Sendung erfahren wir noch wie der Palmsonntag in Radstadt gefeiert wird. Stadtpfarrer Frank Köppikus-Röck gibt Einblick in die Zeremonie des Palmsonntags, als ersten Tag der Karwoche und die Obfrau des Pfarrgemeinderates Erika Hoffmann berichtet vom Radstädter Palmbuschen.