„Frauen im Handel besser bezahlen, mehr schätzen“

Handelsfirmen sollten Qualitäten ihrer Mitarbeiter mehr schätzen. Bessere Bezahlung würde Motivationen stark erhöhen, den vielen Frauen in der Branche und den Firmen selbst helfen. Das betont eine Salzburger Betriebsrätin und Mutter.

Alina Alic Betriebsrätin ÖGB

privat

Alic setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen im Handel ein

Arabela Alic ist seit 16 Jahren bei einer österreichweiten tätigen Handelskette beschäftigt. Sie leitet in Salzburg eine Filiale mit 17 Kolleginnen, und sie ist auch Betriebsrätin: „Mein Arbeitgeber ist ein guter Arbeitgeber. Er zahlt schon seit Jahren über dem Kollektivvertrag.“

Viele Mütter im Dauerstress

Die gute Bezahlung ist aber nicht alles: Zehn ihrer 17 Kolleginnen stehen vor der Herausforderung, die Kindererziehung, Kindergarten- und Schulöffnungszeiten mit ihren Dienstzeiten abstimmen zu müssen. Auch Arabela Alic muss das. 15 ihre 17 Kolleginnen arbeiten in Teilzeit: „In Österreich sind die Rahmenbedingungen generell für Frauen nicht so gut. Die Kindergärten sperren erst auf, wenn wir schon zwei Stunden gearbeitet haben. Wenn wir am Abend nach Hause gehen, sind die Kinder schon im Bett meistens.“

„Mehr Wertschätzung hilft allen“

So gehe es bei den umkämpften Gehaltserhöhungen nicht nur ums Geld allein, betont Alic: „Es geht auch um Wertschätzung. Die Frauen leisten gute Arbeit. Und wenn sie zufrieden sind, dann geben sie noch mehr und sind noch motivierter. Das würde auch den Unternehmen sehr viel helfen noch.“

Verkäuferin und Betriebsrätin Alic hofft nun auf eine baldige Aufnahme der Gehaltsverhandlungen - und ein Entgegenkommen der Arbeitgeberseite.

Interview mit Arabela Alic in voller Länge, die Betriebsrätin im Gespräch mit ORF-Redakteur Reinhard Grabher:

Was tut sich bei den Lohnverhandlungen?

Seit Montag organisiert die Gewerkschaft der Privatangestellten wieder Betriebsversammlungen - bei Lidl, Spar, Interspar, dm, BMW, Puma und anderen Handelsfirmen. Der ÖGB fordert 3,5 Prozent höhere Löhne und Gehälter, die Arbeitgeber bieten 2,35 bis 2,65 Prozent an. Die Arbeitnehmer hoffen noch auf weitere Gesprächstermine vor der Weihnachtszeit.

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