Industrie: Rauchpausen nicht mehr bezahlen

Immer öfter ärgern sich Mitarbeiter, die nicht rauchen, über die Rauchpausen der rauchenden Kollegen während der Arbeitszeit. Salzburger Unternehmen wollen deshalb jetzt die Rauchpausen nicht mehr bezahlen.

Rauchpausen während der Arbeitszeit erregen den Unmut von Nicht-Raucher-Kollegen. Sie finden es ungerecht, dass Raucher somit weniger arbeiten. Viele Salzburger Unternehmer wollen die Rauchpausen ihrer Mitarbeiter nun auch nicht mehr bezahlen.

Früher war Rauchen am Arbeitsplatz normal

Salzburgs Industriellen-Präsident Rudolf Zrost versteht diese Forderung, die bei den gerade laufenden Kollektivvertragsverhandlungen diskutiert wird. Das wirtschaftliche Überleben eines Unternehmens hänge nicht davon ab, ob Rauchpausen bezahlt werden, sagt Zrost. Unter den Mitarbeitern selbst würden die Rauchpausen jedoch Unruhe auslösen: „Ich kann die Forderung insofern verstehen, als es ja früher total normal war, dass in den Büros geraucht worden ist. Doch das hat sich völlig geändert.“

Zahl der Raucher drastisch gesunken

Raucher mussten in den letzten Jahren zum Rauchen ins Freie oder in ausgewiesene Raucherräume gehen, also das Büro verlassen. Die Zahl der Raucher ist in den Folgejahren generell und somit auch in den Firmen drastisch gesunken. Mittlerweile gibt es nur mehr wenige Raucher und viele Nicht-Raucher.

Offene Zigarettenschachtel

ORF

Raucher arbeiten de facto weniger

Industriellen-Präsident Rudolf Zrost erklärt den Ärger der Nicht-Raucher gegenüber der Raucher innerhalb einer Firma an einem Beispiel: „Zehn Mitarbeiter arbeiten acht Stunden pro Tag und einer davon geht jede Stunde zehn Minuten rauchen. Jetzt arbeitet der jede Stunde zehn Minuten weniger und wenn sie das über das ganze Jahr rechnet, dann kommt da schon etwas heraus, was nicht unwesentlich ist. Unter den Mitarbeitern entsteht ein Ungleichgewicht, die sagen, das ist nicht richtig.“