Magistrat will Zwölfstundentag einführen

Während Gewerkschaft und SPÖ im Bund und im Land gegen die Arbeitszeitflexibilisierung Sturm laufen, soll es im Salzburger Magistrat künftig - auch auf Wunsch der roten Personalvertreter - zwölf Stunden Rahmenarbeitszeit geben.

Bereits jetzt gilt in der Salzburger Stadtverwaltung ein Gleitzeitrahmen von elf Stunden täglich. „Auf ausdrücklichen Wunsch und mehrfaches Ersuchen der Personalvertretung soll diese Bandbreite erweitert werden“, und zwar auf zwölf Stunden, schrieb Magistratsdirektor Martin Floss in einem E-Mail.

ÖVP-Klubchef Christoph Fuchs hat nichts dagegen, wundert sich allerdings: „Das ist eine unehrliche Politik, aber eines zeigt es ja: Dass die Gewerkschaft die Vorteile eines derartigen Gleitzeitrahmens von zwölf Stunden sieht. Nur sie opfern praktisch die Interessen der Arbeitnehmerschaft aus rein parteipolitischem Kalkül im Sinne der SPÖ“, sagte Fuchs.

Personalvertretung: Gesetz nicht anwendbar

Das Arbeitszeitgesetz, das die Regierung ändern will, sei mit den Regelungen im Magistrat nicht zu vergleichen, sagte der Leiter der Personalvertretung Michael Duhatschek (Gewerkschaft younion, Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen). Die Ausweitung auf einen Zwölfstundentag entspreche dem Wunsch vieler Mitarbeiter. Duhatschek betonte aber, dass im Magistrat das Arbeitszeitgesetz, das die Bundesregierung abändern will, nicht gelte.

„Wir haben gänzlich andere rechtliche Grundlagen, und das Gleitzeitmodell ist ja dafür da, die Wahlmöglichkeit der Bediensteten zu ermöglichen. Sie können sich aussuchen, ob sie länger arbeiten wollen oder nicht. Es gibt keinen Zwang“, sagte Duhatschek. Ziel sei es, dass Mitarbeiter höchstens zehneinhalb Stunden pro Tag arbeiten. Wer innerhalb des Gleitzeitrahmens im Magistrat freiwillig mehr als acht Stunden täglich arbeite, bekommt dafür statt Überstundenzuschlägen Zeitausgleich im Verhältnis eins zu eins.

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