Millionenbetrug: Vier Jahre Haft für 47-Jährige

Zu vier Jahren unbedingter Haft ist Mittwoch eine 47 Jahre alte, fünffache Mutter verurteilt worden. Die Frau hatte versucht Klöstern, Privatpersonen und Handelsgeschäften 1,6 Millionen Euro herauszulocken - knapp eine Mio. Euro ist dabei geflossen.

Mit der Mitleidsmasche hat die Salzburgerin laut Anklage gepunktet. Dabei hatte sie ihren Opfern verschiedene Geschichten aufgetischt: Manchmal war ihr Ehemann in Geldschwierigkeiten, manchmal war er verstorben, manchmal tauchte sie mit einem ihrer notleidenden Kinder auf, manchmal war sie eine Millionenerbin ohne Zugriff auf ihr Vermögen, manchmal eine Top-Psychologin und Beraterin für weltweit bekannte Unternehmen.

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ORF-Redakteur Lukas Möschl berichtet aus dem Salzburger Landesgericht

Mehrere Klöster um viel Geld betrogen

Viele Gutgläubige hat die Salzburgerin gefunden, darunter sieben Klöster und Orden in Salzburg, Tirol, der Steiermark und Bayern. Einer der Orden gab der angeblich hilfsbedürftigen Frau beispielsweise 162.000 Euro, ein anderer 22.000 Euro. Einem Privatmann soll sie eine Viertelmillion herausgelockt oder Teppiche im Wert von 280.000 Euro nicht bezahlt haben.

Urteil noch nicht rechtskräftig

Die 48-Jährige ist bereits mehrfach wegen Betrugs vorbestraft, zuletzt vor drei Jahren. Sie wurde zuletzt auch mit europäischem Haftbefehl gesucht und in Deutschland festgenommen. Die Anklage listet insgesamt Betrug in der Höhe von 1,6 Millionen Euro auf, knapp eine Million davon tatsächlich vollendet.

Mittwochnachmittag wurde sie nun zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hat noch keine Stellungnahme dazu abgegeben, das Urteil ist deshalb noch nicht rechtskräftig.

Die 48-Jährige zeigte sich vor Gericht voll geständig und beteuerte ihre Taten zu bereuen. Sie sei aber auch von ihrem Mann unter Druck gesetzt worden, auch wenn das nichts an ihrer eigenen Schuld ändere. Der Ehemann bestritt indessen bei seiner Einvernahme Druck auf seine Frau ausgeübt zu haben.

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