Morawa steigt bei Zeitungsvertrieb aus

Die Firma Morawa will künftig bundesweit keine Zeitungen und Zeitschriften mehr ausliefern. Der Pressegroßvertrieb (PGV) in Anif (Flachgau) möchte dieses Geschäft nun übernehmen. Er war bisher Hauptkonkurrent von Morawa.

PGV verhandelt schon mit Verlagen, um die Zustellung der Zeitungen und Magazine für Geschäfte und Trafiken in ganz Österreich zu übernehmen. Anders als Morawa sieht man bei PGV darin noch Geschäftspotenzial. Es geht um Zeitungen und Zeitschriften, die jede Nacht zu Trafiken, Buchhandlungen und sonstige Geschäfte im ganzen Land geliefert werden.

Kaum noch Zeitungsverkauf in Trafiken etc.

Das Geschäft lohne sich wegen der dauernd sinkenden Auflagenzahlen nicht mehr, sagt Emmerich Selch, Geschäftsführer bei Morawa. Nur noch fünf Prozent der Zeitungen und Magazine würden über Ladentische gehen. Der überwiegende Teil seien mit der Post versandte Abos und Online-News im Web.

Deshalb trennt sich Morawa mit Ende des Jahres 2018 vom Vertrieb und konzentriert sich auf den Buchhandel.

PGV sieht weiterhin gutes Potenzial

Der Salzburger Pressegroßvertrieb in Anif will nun einspringen, bestätigt Vertriebsleiter Florian Kraus: „Wir sind in der Lage, den Verlagen unsere Dienstleistungen anzubieten, die bisher bei Morawa Kunden sind. Wir glauben weiterhin an Print-Produkte, und unsere Unternehmensgruppe ist auch in Bayern auf diesem Sektor gut aufgestellt. Wir tun das hier in Salzburg mit dem österreichweiten Vertrieb und glauben, dass wir das Geschäft machen können.“

200 Salzburger Jobs bei Morawa bleiben

PGV kann das Vertriebsgeschäft von Morawa aber nicht pauschal übernehmen. Vielmehr müssten mit jedem einzelnen Zeitungsverlag eigene Verträge ausgehandelt werden, so Kraus. Die 200 Mitarbeiter von Morawa in Salzburg-Liefering behalten ihre Jobs, versichert die Unternehmensführung.