Ein Jahr nach Absturz: Glockner-Erstbegehung

13 Monate nach dem schweren Kletterunfall hat der Salzburger Bergsteiger Thomas Bubendorfer auf Tiroler Seite des Großglockners eine schwierige Route erstbegangen. 2017 und 1988 bewältige er die Folgen lebensgefährlicher Abstürze sehr rasch.

Der Großglockner begeistert Bergsteiger seit Generationen. Auch Thomas Bubendorfer hat auf Österreichs höchstem Berg seine ersten alpinistischen Schritte unternommen.

Hierher wollte der 55-jährige Pongauer nach seinem lebensgefährlichen Eiskletterunfall auch unbedingt wieder zurück, wie er erzählt: „Für mich ist es natürlich noch eindrucksvoller als für meine zwei Freunden Hans und Max, weil wo komm ich her in diesem Jahr. Ich war beim Sterben, keiner der Ärzte hat da noch dran geglaubt, und jetzt habe ich das machen dürfen oder können.“

Thomas Bubendorfer mit Erstbegehung auf dem Großglockner

ORF

Bubendorfer in der Glockner-Südwand unweit des Stüdlgrates

Verletzungsmuster bot wenig Raum für Optimismus

Im sechsten und siebenten Schwierigkeitsgrad kletterte der Pongauer nun durch die Großglockner-Südwand auf der Tiroler Seite des höchsten Berges Österreichs bei Kals (Bezirk Lienz). Das er jemals wieder gesund würde, war für die Mediziner angesichts zahlreicher gebrochener Rippen, innerer Verletzungen und einem Schädeltrauma alles andere als sicher.

Bubendorfer ist wieder da: „Die Ärzte in Padua haben gesagt, das dauert zwei bis drei Jahre, bis die Lunge sich wieder erholt, wenn überhaupt. Dann habe ich mir über den Fuß, in dem sieben Schrauben gesteckt sind, Sorgen gemacht. Ich habe nur jeden Tag geschaut, was ich noch tun kann, und nicht, was ich nicht mehr tun kann.“

Absturz schon 1988 knapp überlebt

„Das dritte Leben“ hat Bubendorfer die neue Route auf den Großglockner getauft: „Mit dem ersten bin ich auf die Welt gekommen. Das zweite war 1988, als ich in der Liechensteinklamm bei Werbeaufnahmen 20 Meter abgestürzt bin. Das war eigentlich auch schon nicht zu überleben. Und im letzten Jahr im März 2017 war der Unfall lebensgefährlich, mit sechs Tagen im Koma und mehr als fünf Minuten im Wasser mit dem Gesicht nach unten.“

Dass man das überlebe und nach einem Jahr keine Folgen mehr spüre, „das ist das dritte Leben“, so Bubendorfer.

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„Drittes Leben“ für Bubendorfer

Auf der Tiroler Seite des Großglockners hat Thomas Bubendorfer mit zwei Kameraden im Frühling 2018 eine neue Route in Fels und Eis eröffnet.

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