Demenz: Pflegende oft überlastet

Überbelastung ist das größte Risiko bei Menschen die an Demenz erkrankte Angehörige pflegen. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Paracelsus medizinischen Privatuniversität Salzburg (PMU).

In einem Zeitraum von zwei Jahren haben Wissenschafter pflegende Angehörige am Land zu den größten Herausforderungen bei der Pflege und vorhandenen Unterstützungsangeboten befragt. Der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft zufolge leiden in Salzburg rund 10.000 Personen an einer dementiellen Erkrankung.

Ein Großteil von ihnen wird von Angehörigen gepflegt. Am häufigsten übernehmen Frauen die häusliche Pflege. In Salzburg liegt der Anteil laut der Studie bei knapp 80 Prozent. Die pflegenden Frauen sind meist selbst über 60 Jahre alt und pflegen Eltern oder den Partner. „Die größten Probleme sind die Überbelastung, die soziale Isolation und ein dauerhaft schlechtes Gewissen“, sagt Studienleiter Jürgen Osterbrink von der PMU.

SGKK bietet Beratung und Erholungsaufenthalte

Wer zu Hause pflegt, sollte sich Unterstützung holen, sagt Karin Hofer von der Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK). „Zum einen bieten wir im Gesundheitsinformationszentrum persönliche Beratung im Sinne eines Coachings an. Da geht es vor allem darum, mehr über die Krankheit zu lernen. Und unser zweites Angebot sind Erholungsaufenthalte.“

Andere Unterstützungsangebote wie Kurzzeitbetreuung etwa in Tageszentren nehmen laut Studie die wenigsten pflegenden Angehörigen wahr. Zum einen wollen das die Erkrankten oft nicht, zum anderen ist es häufig zu teuer. Mit Hilfe der Studienergebnisse sollen deshalb die Angebote besser auf pflegende Angehörige zugeschnitten und wenn möglich auch erweitert werden.

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