Viele Bewerbungen für Justizwache

Bei der Salzburger Justizwache bewerben sich wieder mehr junge Leute. Der Personalmangel in der Justizanstalt könnte damit bald beendet sein. Vor drei Monaten hatte es noch geheißen, die Lage sei kritisch, es gebe kaum Nachwuchskräfte.

Monatlich 2.000 Euro Bruttogehalt während der Grundausbildung, sowie ein eigens gedrehtes Werbevideo sind für das Justizministerium mögliche Gründe für das plötzlich rege Interesse an der Arbeit in der Justizanstalt.

Mit dem Slogan „Mehr als nur eine Schlüsselfunktion!“ zeigt die Suche nach neuen Justizwachebeamten auch in Salzburg nach nur zwei Monaten deutlich Wirkung. Von 84 Planstellen sind nur noch fünf unbesetzt und das auch nicht mehr lange, sagt der Leiter der Justizanstalt, Dietmar Knebel. Seit Jahresbeginn haben sich bereits 40 Bewerber gemeldet, soviele wie im gesamten Jahr 2017, sagt Knebel.

Justizwachebeamte

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Mehr als 220 Häftlinge in Puch-Urstein

Die Justizwachebeamten des Wachkommandos betreuen 221 verurteilte Straftäter und Untersuchungshäftlinge im Schichtdienst. „Die gefährlichsten Momente sind, wenn jemand in Haft kommt. Das ist die erste Zeit, die Ungewissheit in der U-Haft oder Strafhaft bis man sich eingewöhnt hat. Dann werden die Insassen teilweise noch sehr extrem und nervös wenn es auf die Verhandlung zugeht“, schildert Rudolf Feichtenschlager vom Justizwachkommando den Arbeitsalltag.

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„Jeden Tag eine neue Herausforderung“

Damit umzugehen, gehört zum Jobprofil, sagt Justizwachebeamtin Carina Enzinger: „Es gibt schwierige Insassen aber man meistert alles.“ Ihre Kollegin Kristin Maurer ergänzt: „Die Geschichten der Insassen sind einfach interessant. Man hat mit verschiedenen Leuten zu tun und jeden Tag eine Herausforderung.“

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Regelmäßige Fortbildung ist Pflicht

Die Justizwachebeamten müssen auch regelmäßig zu Schulungen und Fortbildungen, etwa im Schießkeller. „Das größte Klischee ist, dass der Justizwachebeamte Gefängniswärter heißt, dass er der Folterknecht des Staates, der Kerkermeister ist. Das ist das Ärgste was noch in den Köpfen drin ist“, beklagt Justizwachebeamter Robert Trezek.

Das Auswahlverfahren für die neuen Bewerber steht bevor. Für diejenigen, die es schaffen, dauert die Ausbildung dann ein Jahr in der Strafvollzugsakademie inklusive Berufspraxis in verschiedenen Haftanstalten. Berufsanfänger und erfahrene Kollegen in Puch-Urstein klingen beim Lokalaugenschein so ähnlich wie ihre Kollegen im Werbevideo. Am verkannten Traumjob in der Justizanstalt dürfte also durchaus etwas dran sein.

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Viele Bewerbungen für Justizwache

Noch vor drei Monaten hat die Justizwache Personal gesucht. Inzwischen scheinen alle Nachwuchssorgen gelöst.

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