Gefährlich kalte Tage für Obdachlose
Gerade an so kalten Tagen wie am Montag ist es besonders schwer, die warme Notschlafstelle - wie etwa jene der Stadt Salzburg an der Linzergasse - zu verlassen. Zwischen 18.00 Uhr abends und 9.00 in der Früh können obdachlose Menschen hier schlafen, heiß duschen und sich aufwärmen. Wenn die Notschlafstelle dann schließt, geht es in die Kälte: „Erwärmen in dem Sinn kann man sich nicht“, sagte eine Obdachlose. „Entweder man ist es gewohnt oder man ist es nicht gewohnt. Manchmal bibbert es einen schon her, wenn es recht kalt ist. Aber so richtig aufwärmen, kann man sich dann draußen auch nicht.“
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„Ich bin heilfroh, dass es solche Notschlafstellen gibt“, betont eine andere Betroffene. „Weil es gibt sonst keine Möglichkeiten, man erfriert draußen.“
Hauptbahnhof oft erste Anlaufstelle am Tag
„Man versucht wirklich, alles herauszuholen, dass man im Warmen bleibt und sich dann für den Tag ‚auftanken‘ kann, wie’s weitergeht, wo die nächsten Schritte nach der Notschlafstelle sind“, schildert Rüdiger Hofer von der Notschlafstelle Linzergasse. „Man versucht sich da ordentlich warm zu halten, klar.“
Die Menschen ohne festen Wohnsitz gehen dann oft Richtung Salzburger Hauptbahnhof. Dort kann man sich im Einkaufszentrum zwar immer wieder aufwärmen, die meiste Zeit verbringen viele aber trotzdem im Freien: „Ich ziehe mir zwei Jacken, zwei Pullover an und schaue, dass ich auf den Bahnhof komme. So nehme ich den Tag heute“, sagte ein Betroffener Montagfrüh zur ORF-Reporterin. „Wie’s bei mir ist: Ich trinke halt etwas, dass ich die Kälte nicht so spüre. Der Tag ist lang, sehr lang.“
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Kein echtes Tageszentrum für Obdachlose
Den Notschlafstellen fehlen die Ressourcen, um auch tagsüber offen zu lassen. Im „Saftladen“ des Vereins Neustart, in der „Wärmestube“ oder beispielsweise im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern finden obdachlose Menschen tagsüber Zuflucht. Eine wirkliche Anlaufstelle gibt es aber nicht, weiß Torsten Bichler von der Caritas Salzburg: „Wir sind gerade in den Planungen für ein Tageszentrum, weil das einfach ein notwendiges Angebot ist, das in Salzburg noch fehlt. Nicht nur in den Wintermonaten, das ist auch in den Sommermonaten notwendig - einfach um eine Anlaufstelle zu haben, wo Leute den Tag verbringen können, sich aufwärmen können und vielleicht ein offenes Ohr finden.“
Die Notschlafstelle im Haus Franziskus der Caritas hat für die kalten Tage auch die Anzahl der Schlafplätze erweitert.
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Extrem kalte Tage für Obdachlose
Die extreme Kälte ist für Obdachlose ein großes Problem - schließlich gibt es in der Stadt Salzburg keine fixe Anlaufstelle für sie.
Eigener Notruf gegen das Erfrieren
Die Caritas bittet auch, das Kältetelefon anzurufen, wenn jemand obdachlose Menschen auf der Straße stark frieren sieht. Die Salzburger Nummer ist 0676 848 210-651. Die Caritas-Notschlafstelle im Haus Franziskus ist täglich geöffnet von 18.00 bis 8.30 Uhr geöffnet. Der Bahnhofssozialdienst ist zwischen 9.00 und 17.00 Uhr geöffnet und unter der Nummer 0662/871 240.
Links:
- Bisher kälteste Nacht des Winters (oesterreich.ORF.at; 26.2.2018)
- Caritas-Seite zur Kältewelle und Obdachlosigkeit