Offensive gegen Afrikanische Schweinepest

Eine Informationskampagne für Jäger über die Afrikanische Schweinepest (ASP) startet die Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) nun auf der Jagdmesse in Salzburg. Es wird genau beobachtet, wie es Wildschweinen in Österreich gesundheitlich geht.

Wildschwein

APA

In den kommenden Wochen und Monaten soll es mehr Wildschweinen an den Kragen gehen - trotz Schonzeit

Der neue Folder wird ab Donnerstag auf der Salzburger Jagdmesse verteilt. Erklärt werden darin Krankheitsverlauf, Symptome, Übertragungswege sowie Maßnahmen, die bei erkrankten Tieren anzuwenden sind. Die ASP ist eine ansteckende, meist fieberhaft verlaufende Seuche. Sie befällt Haus- und Wildschweine, stellt jedoch für andere Tiere und Menschen keine Gefahr dar.

Bisher keine Infektionen in Österreich

Die Tierseuche ist bisher nicht in Österreich aufgetreten, durch zahlreiche Fälle in Nordosteuropa sei die Gefahr einer Einschleppung laut AGES aber sehr hoch. Im Sommer des vergangenen Jahres trat die Seuche das erste Mal in Tschechien auf. Die Landwirtschaft fürchtet Milliardenschäden und eine Existenzkrise für viele Betriebe. In dieser Phase komme den Jägern laut AGES „eine besondere Bedeutung bei Überwachung und Vorsorge“ zu.

„Derzeit befinden wir uns in der Monitoring-Phase“, erklärte Werner Windhager, bei der AGES für öffentliche Gesundheit und Tiergesundheit zuständig: „Jetzt geht es darum, verendete Wildschweine zu entdecken und zu identifizieren. Da sind die Jäger die ersten und am ehesten in der Lage, kranke Tiere zu erkennen.“ Erklärt wird etwa das richtige Verhalten beim Auffinden von Wildschweinkadavern und auch Vorsichtsmaßnahmen, die bei Jagdreisen zu treffen sind. Zielgruppengerecht aufbereitete Informationen für Schweinebauern und Konsumenten seien in Arbeit, sagte Windhager.

Ganzjährige Jagd in Deutschland

Die deutsche Regierung hat die Vorkehrungen gegen eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest verstärkt. Eine am Mittwoch vom Kabinett beschlossene Verordnung soll die ganzjährige Bejagung von Wildschweinen ermöglichen. Die Verordnung sieht auch vor, dass Sauen in größeren Rotten „mit nicht mehr gelb gestreiften Frischlingen“ bejagt werden dürfen, weil Frischlinge durch andere Bachen übernommen würden.

Außerdem wurden weitere Regeln zur Reinigung und Desinfektion von Viehtransportfahrzeugen erstellt, erlegte Wildschweine müssen zudem gekennzeichnet und verendete Tiere untersucht werden. Das Verfüttern von Gras, Heu und Stroh aus gefährdeten Gebieten wird verboten. Bisher war die Jagd auf Schwarzwild nur von Mitte Juni bis Ende Jänner erlaubt.

Warnung vor Massenjagd

Beim Befall eines Schweins in einem Betrieb müssten dort alle Tiere getötet werden. Tierschutzaktivisten warnten vor einer Massenjagd auf Wildschweine - vorrangig seien es Menschen, die die Ausbreitung vorantrieben.