Vergabe des Amery-Preises: Gauß in Berlin

Der Salzburger Schriftsteller Karl-Markus Gauß erhält Sonntagabend in Berlin den internationalen Jean Amery-Literaturpreis für europäische Essayistik. Der ist mit 15.000 Euro dotiert und würdigt das Gesamtwerk des Autors.

Karl Markus Gauß

Wolfgang H. Wögerer / wikipedia.org

Gauß

Treffsichere Zeitkritik und sprachliche Eleganz kennzeichnen laut Jury die Werke des 63-jährigen Salzburgers. Der Salzburger Karl-Markus Gauß ist nach den Wienern Franz Schuh und Doron Rabinovici erst der dritte Österreicher, der den Jean Amery-Preis erhält.

„Richtiges Ziel unter falscher Flagge“

Entsprechend groß ist die Freude bei Gauß: „Es ist ein bisschen skurril. In der Preisbegründung der Jury werden meine Reisereportagen erwähnt. Die sind eigentlich keine Essays. Es sind Reportagen, Geschichten und Erzählungen. Meine Essays sind eher in meinen Journalen zu finden, von denen ich fünf Bände vorgelegt habe. Aber es soll mir Recht sein, unter einer falschen Flagge zu einem richtigen Ziel zu kommen.“

Im März erscheint ein neues Buch von Gauß, in dem seine öffentlich gehaltenen Reden der vergangenen Jahre und Jahrzehnte nachzulesen sind.

Wortlaut der Jury

„Gauß nimmt Unscheinbares in Augenschein, erkundet so kritisch wie liebevoll Wirklichkeit, ihre fortwirkenden Traditionen und Widersprüche, und zeigt dabei auf, dass der Reichtum unseres Kontinents in seiner kulturellen Vielfalt liegt“, heißt es in der in einer Aussendung des Zsolnay Verlags zitierten Begründung der Jury.

Schon mehrfach ausgezeichnet

Zu den bisherigen Auszeichnungen für Gauß zählen der Prix Charles Veillon, der Vilenica-Preis, der Georg-Dehio-Preis, der Johann-Heinrich-Merck-Preis und der Österreichische Kunstpreis für Literatur.

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