Anklage im Mordfall Krenn erhoben

Im Fall des mutmaßlich ermordeten Geschäftsmannes Roland Krenn hat die Staatsanwaltschaft am Montag Anklage gegen einen Flachgauer Musiker, dessen Freundin sowie einen Wirt erhoben.

Der 29-jährige Wirt soll das Paar - den 24-jährigen Musiker und seine 20-jährige Ex-Freundin - zur Tat angestiftet haben. Im Futtertrog eines aufgelassenen Schweinestalls auf dem Anwesen des Musikers im Innviertel (OÖ) war Anfang Mai 2017 die Leiche Roland Krenns gefunden worden. Der Musiker und der Gastronom sollen den Toten dort versteckt haben.

Der Geschäftsmann soll laut Anklage mit Schlafmittel betäubt, gefesselt und geknebelt in seinem Haus in Salzburg-Josefiau zurückgelassen worden und erstickt sein. Die Todesursache Krenns konnte auf Grund der fortgeschrittenen Verwesung der Leiche nicht mehr eindeutig festgestellt werden.

Der Vermisste 63 Jährige Roland Krenn

Polizei Salzburg

Roland Krenn wurde im Mai 2017 in Oberösterreich tot aufgefunden

Anklage sieht Suchtgift-Schulden als Motiv

Die Tatverdächtigen sollen mehrere Kameras, Schmuck, Münzen, Uhren und einen Teddybären mit darin verstecktem Gold erbeutet haben. Motiv soll gewesen sein, dass die Angeklagten wussten, dass Krenn sehr viel Geld geerbt und der Musiker beim Wirt rund 10.000 Euro Suchtgift-Schulden hatte.

Auf die Spur der Verdächtigen führten umfangreiche Erhebungen des Landeskriminalamtes, die Rufdatenrückerfassung der von den männlichen Angeklagten und von Krenn benutzten Mobiltelefone, die Auswertung von SMS und WhatsApp-Chats, die Bewegungsprofile von Autofahrten, der Auffindungsort der Leiche, Zeugenaussagen sowie die Angaben des Musikers.

Angeklagte: Kein Mord geplant

Die 20-jährige Beschuldigte soll auch aus Liebe zu ihrem Freund mitgemacht haben. Doch die Frau entgegnete, ihr ehemaliger Freund habe sie aus Eifersucht belastet. „Sie hat kein Motiv. Ich hoffe, dass sich die Unschuld meiner Mandantin im Geschworenenverfahren erweisen wird“, sagte am Montag ihr Verteidiger Kurt Jelinek zur APA.

Der Musiker legte nach anfänglichem Leugnen und mehreren Tatversionen ein Geständnis in Richtung eines Raubvorsatzes ab und belastete dabei die Mitangeklagte. Der 24-Jährige habe nie vorgehabt, Krenn zu töten, erklärte sein Verteidiger Franz Essl. Der Wirt beteuerte bisher seine Unschuld. Er gab an, die Leiche sei ihm „untergeschoben“ worden.

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Fall Krenn: Mordanklagen fertig

Im Mordfall Krenn hat die Staatsanwaltschaft die Anklagen. Allen drei mutmaßlich Beteiligten werden Mord und Raub vorgeworfen.

Noch kein Prozesstermin

Die Anklage gegen die drei Beschuldigten ist noch nicht rechtswirksam. Deshalb gibt es noch keinen Prozesstermin. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Einweisung des Musikers in eine Anstalt für geistig abnorme, zurechnungsfähige Rechtsbrecher. Für die Verhandlung wurden vier Gutachter und bisher acht Zeugen beantragt.

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