Kulturforum Odeion: Insolvenz angemeldet

Das Kulturforum Odeion in Salzburg-Mayrwies meldete am Dienstag Insolvenz an. Der Kulturbetrieb war in finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil sich der Hauptsponsor zurückgezogen hatte. 17 Mitarbeiter stehen vor der Kündigung.

Daniell Porsche, Enkel des Automobilkonstrukteurs Ferdinand Porsche, war jahrelang Hauptsponsor der Kulturstätte in Mayrwies. Ende des Jahres reduzierte er seine finanzielle Unterstützung. Dies war für die Odeion-Geschäftsführung Anfang Jänner zwar keine Überraschung, denn die Unterstützung war nicht als Dauereinrichtung geplant, stellte den Betrieb aber vor Herausforderungen. Seit Dienstag steht fest, das Odeion steht vor dem Aus.

Alle Veranstaltungen bereits abgesagt

Für 2018 wurden bereits alle geplanten Veranstaltungen gestrichen. Die Schulden des Kulturhauses betragen 530.000 Euro. Dem steht ein Vermögen von 280.000 Euro gegenüber, rund 80 Gläubiger sind betroffen. Die Geschäftsführung konnte in den vergangenen Wochen keine zusätzlichen Sponsoren finden, die ein Fortführen des Betriebes ermöglicht hätten. „Ich war auch nicht in der Lage am 15. Jänner ordnungsgemäß die Gehälter zu bezahlen. Nur ein rascher Insolvenzantrag versetzt die Mitarbeiter in die Möglichkeit über den Insolvenzausgleichsfonds rasch zu ihren Geldern zu kommen. In Summe werden sie ca. drei Monate auf ihre Gehälter warten müssen“, sagte Odeion-Geschäftsführer Manfred Bauer.

Zu den Mitarbeitern zählen auch die Angestellten der BioArt-Küche im Odeion. Sie alle stehen vor der Kündigung. Wir gehen davon aus, dass die Rudolf Steiner Schule einen Teil der Mitarbeiter der BioArt-Küche übernehmen wird, aber diese Entscheidungen werden erst in den nächsten Tagen bzw. Wochen fallen", sagte Bauer.

Hauptsponsor: „Rückzug war rechtzeitig bekannt“

Der bisherige Hauptsponsor Daniell Porsche will sich zum Insolvenzantrag nicht äußern. Er habe seinen Rückzug rechtzeitig angekündigt. Etliche Odeion-Besucher erwarben bereits Karten für Veranstaltungen in den kommenden Monaten. Diese aber werden nicht mehr stattfinden. „Diese Situation macht uns sehr betroffen. Wegen der Österreichischen Rechtslage müssen unsere Besucher ihre Karten im Rahmen der Insolvenz anmelden, deshalb haben wir auch 80 Gläubiger. Jeder, der eine Karte im Vorverkauf gekauft hat, scheint im Gläubigerregister auf“, erklärte der Odeion-Geschäftsführer.

In Zukunft wird der Saal, der für seine hervorragende Akustik bekannt ist, leer stehen und nur mehr von den Schülern der benachbarten Rudolf Steiner Schule benützt werden können.

Link:

Geldmangel: Odeion muss zusperren (salzburg.ORF.at; 16.1.2018