Streit um Kreisverkehr in der Stadt Salzburg

Um einen Kreisverkehr in der Stadt Salzburg ist jetzt ein Politstreit ausgebrochen: Die ÖVP wirft Baustadträtin Barbara Unterkofler (NEOS) vor, den Umbau des derzeitigen Provisoriums zu blockieren. Diese wehrt sich.

An der vielbefahrenen Kreuzung Moosstraße-Nußdorferstraße wurde vor gut zwei Jahren die Ampel ausgeschaltet und stattdessen ein provisorischer Kreisverkehr eingerichtet. Anlass war damals eine große Baustelle, die zu einer teilweisen Sperre von angrenzenden Straßen führte.

Kreisverkehr in der Stadt Salzburg (Nußdorferstraße in der Riedenburg)

ORF

Der Kreisverkehr ist seit zwei Jahren ein Provisorium. Um den endgültigen Ausbau wird in der Stadtpolitik gestritten

Auto- und Busverkehr flüssiger, Stelle aber eng

Durch den provisorischen Kreisverkehr an der Stelle fließt vor allem der Straßenverkehr an der Stelle deutlich flüssiger. Allerdings gab es auch Kritik - denn durch Gartenmauern sei der Querverkehr auf zwei Seiten nur schlecht zu sehen. Auch für Fußgänger und Radfahrer sei das derzeitige Provisorium nicht optimal. Dennoch beschloss der Planungsausschuss der Stadt im vergangenen Juli, dass aus dem Provisorium ein fix eingerichteter Kreisverkehr werden soll. Rund 70.000 Euro Budget waren dafür im Jahr 2017 vorgesehen.

Aber das Geld liegt noch immer und der Kreisel ist noch immer provisorisch. ÖVP-Gemeinderätin Karoline Tanzer gibt dafür der städtischen Bauabteilung die Schuld. Diese verzögere alles absichtlich, weil den Beamten die Stelle zu eng sei, so Tanzer: „Die Bauabteilung will das definitiv nicht - die Bauabteilung, die eigentlich nur für Umsetzung und nicht für die verkehrstechnischen Beurteilung zuständig ist, weigert sich, das umzusetzen.“

Zwei Jahre Warten bis zum endgültigen Ausbau?

Baustadträtin Unterkofler widerspricht dem. Die Stelle sei zwar eigentlich zu eng für einen Kreisverkehr, der politische Beschluss sei aber umzusetzen. Allerdings nicht jetzt, weil in der Gegend ohnehin schon viele Baustellen seien, so Unterkofler: „Wir haben hier in unmittelbarer Nähe den Hochbau Riedenburgkaserne. Dieser Hochbau hat neue Leitungslegungen und rundherum sehr viele Straßenbaumaßnahmen zur Folge. Das jetzt vorzuziehen, macht keinen Sinn.“

Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) bestätigt, dass die Stelle eng sei, der Kreisverkehr aber möglich. Bis zum Ausbau könnte es aber noch zwei Jahre dauern. Dann wäre das Kreisverkehr-Provisorium an der Stelle vier Jahre alt.

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