Erste Vertrauenstrainerin für junge SportlerInnen

Als erstes Bundesland in Österreich hat Salzburg eine Vertrauensstelle für SportlerInnnen eingerichtet. Aktive können sich im Fall von sexuellen Übergriffen hier melden und beraten lassen.

Das Land Salzburg übernimmt mit der Anlaufstelle österreichweit eine Vorreiterrolle im Kampf gegen sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch im Sport ein, bei der sich Kinder und Jugendliche vertraulich melden können. Der Vertrauenstrainer sei allerdings keine Reaktion auf die aktuelle Diskussion insbesondere rund um den Skiverband, sondern ein weiterer Schritt in einer Reihe von Maßnahmen gegen sexuelle Übergriffe im Sport.

Grauzone: Hilfestellung im Training oder Berührung?

Wo ist die Grenze zwischen einer benötigten Hilfestellung im Training und einer körperlichen Berührung, die damit nichts mehr zu tun hat? Wo ist der Unterschied zwischen einer Regelverletzung und einer strafrechtlich relevanten Tat? Fragen, wie diese beschäftigen neben betroffenen Sportlerinnen und Sportlern zunehmend auch Vereine und Verbände. Seit 2014 führt das Land in Schulen und Vereinen Präventionsarbeit durch.

Vertrauenstrainer: Psychologin Chris Karl

Die Vertrauenstrainerin der Fachstelle für „Safe Sports“ ist Chris Karl. Die Salzburgerin ist Sportwissenschaftlerin, Psychologin und Kindertrainerin. Sie wird sich vertraulich um die Anliegen der Betroffenen kümmern.

„Es wäre das Schlimmste, wenn jemand Vertrauen fasst und seinen Mut zusammen nimmt und über etwas spricht, das Jahre vorbei sein kann, aber nie besser wird. Darum ist es wirklich wichtig, dass sich alle Betroffenen sicher seien können, dass wir die Fälle vertraulich behandeln“, sagte Psychologin Chris Karl.

Beratungshotline: 0664/3365365

Strafregisterauszüge für Trainer werden erweitert

Parallel zur neuen Fachstelle für „Safe Sports“ setzt das Land weitere Schritte und erweitert die Strafregisterauszüge für Trainer. „Gerade im Sport, wo mit Kindern und Jugendlichen in engen körperlichen und vertraulichen Situationen gearbeitet wird, ist das ein klares Zeichen, dass wir hinschauen und für einen gewaltfreien Sport einstehen“, sagte Sport-Landesrätin Martina Berthold (Die Grünen).

Gemeinsames Duschen ist Regelverletzung

Regelverletzungen, wie das gemeinsame Duschen von Buben und Mädchen, würden beinahe täglich vorkommen, heißt es von den Verantwortlichen, strafrechtlich relevante Taten seien in Salzburg aktuell im einstelligen Bereich bekannt.

Safe sports

Land Salzburg

Das Land veröffentlichte einen Ethikkodex für die sportliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen