Kirchgasser verletzt: „Chance für Olympia lebt“

Glück im Unglück hatte die Salzburger Skirennläuferin Michaela Kirchgasser. Die Verletzung nach ihrem Sturz in Courchevel ist doch nicht so schwer, wie ursprünglich befürchtet. Ein Interview von ORF-Redakteur Thomas Gonaus.

Michaela Kirchgasser

ORF / Christopher Pöhl

Kirchgasser

Beim Einfahren für den Parallel-Riesentorlauf in Courchevel stürzte Kirchgasser und trat mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung die Heimreise nach Salzburg an.

„Nach erstem Schock große Hoffnung“

Nach der Untersuchung in der Innsbrucker Universitätsklinik gab es aber Entwarnung. Mit Kreuzbandzerrung und Knochenprellung im rechten Knie sei die Verletzung weniger schlimm als befürchtet, sagt Kirchgasser im Interview von ORF-Redakteur Thomas Gonaus: “Die erste halbe Stunde nach dem Sturz war einfach ein Schock. Man merkt, etwas passt nicht. Dann habe ich gedacht, nein, so will ich die Karriere nicht beenden.”

Im Endeffekt habe sie gewusst, dass es schöne Weihnachten haben würde: “Entweder sagt mir der Arzt, ich habe wieder zwei gute Knie. Oder es wäre repariert worden. Ich bin nun mit dieser Diagnose sehr sehr happy.”

„Knochenprellung sehr schmerzhaft“

Sie kenne solche Rückschläge schon, auch aus dem letzten Jahr, sagt die Pongauerin: “Ich war vor Flachau verletzt, habe dann drei Tage auf Schnee trainiert und dann in St. Moritz eine Medaille gemacht. Das spricht für mich und für meinen Willen, meine Sturheit, dass ich es auch schaffe.”

Natürlich müsse sie im Hinblick auf Olympia in Südkorea in den nächsten Wochen auch wieder Rennen gewinnen, gibt sich Kirchgasser optimistisch: “Ich weiß, dass die Chance in Südkorea absolut lebt. Darum mache ich das Ganze ja. Ich bin froh, dass ich die Chance weiterhin kriege.”

„Bekomme tolle Unterstützung“

Die Rennläuferin verweist auf ihr Team: “Das ist super. Sei es von der ärztlichen Seite, sei es von den Trainern, dem ÖSV und von der Skifirma. Die unterstützen mich sehr.”

Das kommende Weltcup-Heimrennen in Flachau sei für sie noch nicht zu erreichen, betont Kirchgasser: “Ich habe mir das Comeback auf Mitte oder Ende Jänner hin vorgenommen. Es macht keinen Sinn, die Dinge zu überstürzen. Ich würde die Probleme dadurch nur länger mitziehen. Vor allem die Knochenprellung ist doch sehr schmerzhaft.”

Was sagt der ÖSV?

Kirchgasser wird laut Auskunft von ÖSV-Mannschaftsarzt Christian Fink drei bis vier Wochen pausieren müssen. Damit sollte einem Start der 32-jährigen WM-Dritten in der Kombination und dreifachen Mannschaftsweltmeisterin aus Salzburg bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea (9. bis 25. Februar) nichts im Weg stehen.