Hirschkuh bewacht Kuhherde

Seit 14 Monaten lebt eine Hirschkuh bei der Kuhherde eines Bauern in Scheffau (Tennengau). Das „Nina“ getaufte Tier übernimmt auch den Schutz der Kuh-Kälber und verscheucht Spaziergänger und Hunde.

Nina sieht aus wie eine ganz normale Rothirschkuh. Knapp 100 Kilo schwer ist die Paarhuferin, noch nicht ganz ausgewachsen, aber schon ein ganz schöner Dickschädel. Denn Nina will mit Hirschen nichts zu tun haben: Sie will ein Rind sein und lebt seit 14 Monaten im Stall und auf der Weide mit den Pustertaler Sprinzen, den ruhigen Riesen-Kühen des Scheffauer Bauern Thomas Strubreiter.

„Die Nina ist von einer Sennerin bei uns einmal vorbeigebracht worden - da war sie schon zwei Jahre alt“, schildert Strubreiter. „Sie hat schon sehr früh ihre Mutter verloren, ist zu einer Kuhherde gezogen und hat beschlossen, sie will eine Kuh werden. Bei uns auf unserem Arche-Hof wollten sie sie eigentlich auslassen.“

„Benimmt sich größtenteils wie eine Kuh“

Doch daraus wurde nichts: Nina wollte bleiben. Und will es heute noch. „Ich glaube, sie fühlt sich sehr wohl. Sie könnte ja jede Minute gehen. Sie macht zwar einmal einen Ausflug zu Bekannten in der Umgebung. Aber sonst ist sie eigentlich immer da und ist bei unseren Kühen. Sie hat auch den Sommer auf der Alm verbracht und benimmt sich in der Regel größtenteils wie eine Kuh.“ Das Verhalten der Hirschkuh ist mehr als außergewöhnlich. Sie lässt sich von jedem streicheln, folgt den Strubreiters aufs Wort - und wenn die Euter der Kühe eingefettet werden, dann will sie das auch.

Wenn Nina mit den Kühen den Sommer auf der Alm verbringt, dann hält die Hirschkuh die Spaziergänger und Hunde von den Rinder-Kälbern fern. Dabei kann sie ziemlich böse werden. Sonst ist die Hirschkuh aber gänzlich zahm: „Sie benimmt sich wie die zahmsten Kühe, die wir haben“, so Landwirt Thomas Strubreiter.

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