Schlechte Onlinebewertungen durch Grenzstau

Die Staus auf der Autobahn wegen der deutschen Grenzkontrollen am Walserberg wirken sich negativ auf die Onlinebewertungen für Salzburgs Tourismusbetriebe aus. Das kritisiert die Wirtschaftskammer.

Die neuerliche Verlängerung der Grenzkontrollen bei der Einreise nach Deutschland lässt bei Salzburgs Touristikern die Alarmglocken läuten. Denn seit der Einführung der Kontrollen vor zwei Jahren staut es vor allem in der Urlaubszeit vor der Kontrollstelle. Die Sorge der Touristiker, dass dadurch viele Gäste vom Urlaub in Salzburg abgehalten werden könnten, war zwar unbegründet. Denn die Buchungszahlen gingen seitdem nicht zurück.

Stau vor der Autobahn Grenzkontrollstelle auf der Westautobahn (A1) in Richtung München

ORF

Der Grenzstau vor dem Walserberg ist vor allem zu Urlaubszeiten an der Tagesordnung

Dennoch wirkten sich die Grenzkontrollen negativ aus - und zwar auf die Bewertungen Salzburgs bei Onlineplattformen aus, sagt Albert Ebner, Tourismussprecher der Salzburger Wirtschaftskammer: „Die Gäste, die wiederkommen, geben ja meistens eine Bewertung ab und sagen: Das hat mir nicht so gefallen, wenn ich beim Nachhausefahren eine Stunde im Stau stehe. Sie bewerten natürlich auch die Häuser - und das ist natürlich negativ, wenn wir (Hoteliers -Anm.) zwar hundert Prozent leisten, das beim Nachhausekommen aber nicht so gut bewertet wird.“

Bundespolizei: „Öffnen, wenn Stau wirklich lang ist“

Martin Zarnter von der deutschen Bundespolizei betont, dass bei der Grenze auf den Ansturm zu Urlaubszeiten reagiert werde: „Es hat natürlich Staus gegeben - aber hauptsächlich durch Baumaßnahmen auf der A8 Salzburg-München“, sagt er. „Hier haben wir wirklich versucht, dass das durchläuft. Wenn der Stau wirklich so lang wäre, würden wir die Kontrollstelle vorübergehend öffnen. Der Verkehr würde dann mit 50 km/h durch die Kontrollstelle durchfließen.“

Deutsche Grenzkontrollstelle am Walserberg auf der Autobahn in Richtung München

ORF

Bei der Grenzkontrollstelle steht die deutsche Bundespolizei

Dennoch hätten viele Betriebe einen erheblichen Mehraufwand durch die Grenzkontrollen, sagt Tourismussprecher Ebner. Denn die Gäste müssten ausführlich über die Staulage beraten werden. Außerdem müssten sich die Betriebe bei den Mahlzeiten nach den Gästen richten, weil diese deutlich früher oder auch später abreisen wollen, um den Staus auszuweichen.

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Tourismus fürchtet schlechte Bewertungen

Der Grenzstau vor dem Walserberg führe zu schlechten Bewertungen der Tourismusbetriebe. Das kritisiert die Wirtschaftskammer.

Grenzstau: Aufregung schon im Sommer

Im Sommer hatte ja der Stau vor der Grenze und der daraus resultierende Ausweichverkehr auf Nebenstraßen ja zu Protestetn und Sperren geführt - unter anderem in Grödig und Wals (Flachgau). Mehr dazu in Wals: Straßensperren gegen Stauflüchtlinge aktiv (salzburg.ORF.at; 1.8.2017).