Ärger über Umzug der Polizeischule

Der geplante Umzug der Polizeischule von Großgmain (Flachgau) in die Stadt Salzburg sorgt beim Bürgermeister des Ortes für Ärger. Er habe die Entscheidung aus den Medien erfahren. Dabei könnte in Großgmain ausgebaut werden.

Die Verträge sind offenbar unterschriftsreif: Die Polizeischule wird aus Großgmain wegziehen. Mitte 2018 zunächst in ein Containerdorf, 2019 dann in die Weiserstraße direkt beim Salzburger Hauptbahnhof - in das Gebäude, wo aktuell das Salzburger Landesgericht sein Ausweichquartier hat. In diesem Haus war früher der Zoll untergebracht. Demnächst wird es wieder frei, sobald das Gericht in das generalsanierte Justizgebäude zurückkehrt.

Ausweichquartier des Landesgerichts Salzburg an der Weiserstraße in der Salzburg Schallmoos - das ehemalige Zollamt

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Das jetzige Landesgerichts-Ausweichquartier an der Weiserstraße soll ab 2019 Heimat der Salzburger Polizeischule sein

Noch-Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) wollte die Schule näher bei der Polizeidirektion in Salzburg wissen und sagte, dass das Gebäude in Großgmain veraltet und zu klein sei. In dieselbe Kerbe schlägt auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP): „Für uns ist wichtig, dass wir eine gute Ausbildungsstätte für die Polizei in Salzburg haben. Großgmain hat da wertvolle Dienste geleistet, ist aber in die Jahre gekommen und zu klein. Daher wird es in einem neuen Projekt einen anderen Standort geben, wo man dann effizienter arbeiten kann.“

Großgmain hat „höchstes Interesse“ an Verbleib

Dass die Schule nach 18 Jahren aus der Gemeinde Großgmain abzieht, schmerzt Bürgermeister Sebastian Schönbuchner (ÖVP) sehr. Vor allem ärgert ihn aber „furchtbar“, dass er aus den Medien von der Absiedlung erfahren habe: „Man kann nicht so miteinander umgehen. Dann soll man wenigstens am Vortag ein Telefon in die Hand nehmen und sagen, was Stand der Dinge ist.“

Gebäude der Polizeischule in Großgmain

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Beim Standort in Großgmain könne ausgebaut werden, sagt Bürgermeister Schönbuchner

Er habe lange verhandelt und sei überrascht worden, sagt Schönbuchner: „Ich verstehe die Welt da nicht mehr. Wir als Besitzer und Vermieter dieses Objektes hätten wirklich höchstes Interesse gehabt. Aber wie es halt in unserem Land so läuft, muss das dann alles wieder ganz anders werden. Wir hätten auch immer die Möglichkeit angeboten. Wir haben so viele Flächen dort, dass man auch dort ein Zentrum errichten kann. Aber dann geht es wieder scheinbar um das, dass das zu weit draußen ist.“

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Ärger über Polizeischul-Absiedlung

Die Absiedlung der Polizeischule aus Großgmain sorgt beim Bürgermeister des Ortes für Ärger - vor allem die Art und Weise der Kommunikation.

Polizei: Weniger Investitionsbedarf in der Stadt

Ein Sprecher der Salzburger Polizei sagte, dass sehr wohl mit allen Beteiligten gesprochen worden sei. Das Innenministerium habe aber einfach eine Entscheidung treffen müssen. In dem Gebäude beim Salzburger Hauptbahnhof sei um die Hälfte mehr Platz, zudem müsse weniger investiert werden. Die Polizei bildet aktuell 250 Schüler aus, im kommenden Jahr stoßen 125 weitere dazu.

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